Neue Politur für alte Hierarchien

Ökonomisierung des Dienstrechts Konkurrenzfähigkeit innerhalb der Spitzenforschung ist ein Pseudo-Sachzwang
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In den nächsten Wochen wird also mal wieder über das "Schicksal der deutschen Universität" entschieden. Warnen uns zumindest die 3.759 aufrechten Professoren des Deutschen Hochschulverbandes in ihrer vierseitigen FAZ-Anzeige, um zu reklamieren, dass alles so bleibt, wie es ist - und im Kern die letzten 150 Jahre auch schon war.

Einen komischen Effekt hatte diese konservative Bulldozer-Aktion zumindest. Der weitaus größere Teil der hochschulpolitischen Öffentlichkeit, von neoliberal bis links, scharte sich um die Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) und verteidigte deren "Dienstrechtsreform". Dabei hat diese alle Kritik verdient. Sie bleibt - ungeachtet von Verbesserungen im Detail - im Ansatz stecken und fördert zudem problematische Entwicklungen ein