Erpressung

KOSOVO Der Sturz von Milosevic ist keine Bedingung für Frieden und Hilfe, sondern innerserbische Angelegenheit
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Warum wohl hat die Belgrader Führung nach über siebzigtägigem Bombardement so schnell ein nicht mehr verhandelbares Friedensangebot akzeptiert? Weil Milosevic mit jeder weiteren Bombennacht eine machtpolitische Erosion fürchten mußte. Und weil ihm dieses Angebot - im Unterschied zum Ultimatum von Rambouillet - wenigstens die Chance versprach, sein Gesicht zu wahren. Schließlich könnte der jugoslawische Staatschef darauf verweisen, daß die mit wochenlangem Bombenterror bezahlte Lösung dem Land nicht nur das Kosovo, sondern auch die Würde ließe. Er stände dann vor den eigenen Leuten als »Sieger« da.

Ob die ihm allerdings diesen »Sieg« auf Dauer abnehmen oder ob ihnen der Preis in der Rückschau nicht doch zu h