Ausstieg 2.0

Atompolitik Der Lobbyismus wird sich rächen: Die nächste Bundesregierung wird den Energiekonzernen weit unangenehmer zusetzen als Rot-Grün im Jahr 2001
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308 zu 289 lautete die am Ende doch noch knappe Entscheidung des Deutschen Bundestages am 28. Oktober 2010 über eine Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke. Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Triumph der Atomlobby über fachliche Expertise, Mehrheitsmeinung der Bevölkerung und einmal gesetzte wirtschaftliche Rahmenbedingungen für eine wettbewerbliche Energiewirtschaft könnte sich am Ende als Anfang des beschleunigten Niedergangs des Oligopols von EON, RWE Co. herausstellen. Es wird wie immer in der Geschichte sein: Wer den geordneten Übergang aufhalten will, wird von den neuen Kräften umso heftiger fortgespült. Mich würde es nicht wundern, wenn die Atomkonzerne schon 2020 nicht mehr in der Form von heute existierten.

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