Strukturell verantwortungslos?

ZERSTREUTE ÖFFENTLICHKEIT Wie sich Wissenschaft und Politik mit der Entpolitisierung der Medien abplagen
Exklusiv für Abonnent:innen

Früher war der Marktplatz zugleich Ort der Zusammenkünfte. Dort sammelten sich die Familienoberhäupter, die dafür aus ihren Privatsphären herausgetreten waren, und berieten sich über die Belange des Stadtstaats (Polis). Was dabei herauskam, setzten die Machthaber um. Diese altgriechische Urvorstellung demokratischer Öffentlichkeit wurde nach der französischen Revolution zum politischen Leitgedanken. Wissenschaftler sahen ihn von zahlungskräftigen Interessensgruppen vereinnahmt, so dass andere zur Bildung von Gegenöffentlichkeiten aufriefen. Und Historiker haben gezeigt, dass der Gedanke nie zur Wirklichkeit drang. Trotzdem scheint er, wie das Symposion Zerstreute Öffentlichkeiten zeigte, als regulative Idee seine Attraktivität nic