Wohnen ohne Kompromisse

Privatsache Bewohner von Townhouses geben viel Geld aus, dass Krach, Schmutz und Armut hinter dem Zaun bleiben. In Deutschland sucht eine urbane Mittelschicht das Dorf in der Stadt - und findet das Leben in der Eintönigkeit
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In der Mittagssonne zeichnen sich die Fassaden der Häuschen blendend weiß vor dem blauen Himmel ab. Ein hoher Zaun umgibt die neue Wohnanlage, hinter dem automatisch schließbaren Tor sieht man eine Pförtnerloge. Zaun, Tor, Pförtnerloge sind klassische Insignien einer "Gated Community", einer geschlossenen Wohnanlage, wie man sie aus amerikanischen Städten kennt. Doch das Tor ist offen, die Pförtnerloge leer. Hinter dem Zaun erstrecken sich links und rechts der Auffahrt sechzig weiße Reihenhäuser, Drei- und Viergeschosser, Wand an Wand. Vor den Aufgängen gepflegte Vorgärten, blanke VW-Golfs, Porsches und Mercedes-Limousinen, junge Bäumchen, Terrassen mit Sitzmöbeln und Pflanzkübeln. Die Auffahrt ist eine Privatstraße