Ein zweites Afghanistan

Interview Der jemenitische Exilpolitiker Fami al-Qadi spricht über die Unbesiegbarkeit von al-Qaida und die Möglichkeit eines Krieges auf der Arabischen Halbinsel
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Der Freitag: In Deutschland wird die Lage Ihres Landes augenblicklich überwiegend so dargestellt: Undurchschaubare Stammes­konflikte, bürgerkriegsähnliche Zustände und Unregierbarkeit machen den Jemen zum Stützpunkt von al-Qaida, die dort ihre wichtigsten Basen hat. Trifft das zu?


Fami al-Qadi: Zunächst einmal – al-Qaida ist keine politische Partei, sondern ein Sammelbecken. Es gibt im Jemen Abertausende von Al-Qaida-Leuten, es gibt Al-Qaida-Führer mit großen Autos und mit einer Leibgarde. Sie fahren in der Hauptstadt Sanaa herum und haben eine unerschöpfliche Reserve.


Was meinen Sie mit dieser ­Reserve?


Der Jemen ist nur an zwei Dingen reich, an jungen Männern ohne Bildung und an Waffen – das eine kommt zum anderen. Al