Digital auf Hügeln

Reise Hierzulande schauen wir unentwegt auf Screens. Was ist zu sehen, wenn man das in der Mongolei macht? Über die mediale Lage
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2014

Der sechsstündige Flug von Moskau nach Ulaanbaatar hält eine ungewöhnliche Seherfahrung bereit: Im Airbus von Aeroflot gibt es keine Bildschirme, nicht mal einen großen für alle, auf dem sich die Passagiere an Filmen ihre Augen müde sehen könnten. Den ersten Screen in der Hauptstadt der Mongolei sehen wir beim Mittagessen im schummrigen Kellerrestaurant neben dem Kulturpalast in sozialistisch-visionärer Architektur Galore, auf Höhe der zehnten Etage des Turmanbaus ragt eine spaceshipartig zugespitzte Steuerzentrale heraus. Bunte mongolische Gangstermusikvideos flimmern über den öffentlichen Schirm. Es gibt knapp drei Millionen Mongolen, aber mehr als 30 Fernsehstationen.

Schon Anastasia Filatowa, die russische Ehefrau des langjähri