Gebrochener Stein unterm Pflug

Litauen Wer in der Landwirtschaft bisher überlebt hat, will sich auch auf dem EU-Agrarmarkt behaupten
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Man sieht Antanas die Müdigkeit kaum an. Nur kurz schließt der Bauer manchmal die blauen Augen, fährt sich durch die blonden, millimeterkurzen Haarstifte, atmet durch. Gegen fünf Uhr ist er aufgestanden, Dünger ausbringen: Da war die Krume von der Nacht noch gefroren, später am Tag wäre der Traktor stecken geblieben. Im April kann das Schmelzwasser noch schwer in den Äckern stehen.

Rund 75 Hektar bewirtschaftet Antanas Saukaitis, Anfang 50, mit seinem Sohn Tomas. Die Hälfte gehört ihnen, die andere ist gepachtet. Damit sind sie schon richtige Landwirte, nicht wie die Pensionäre in der Nachbarschaft, die sich zur kargen Staatsrente auf ein paar Hektar selbst versorgen, oder die Kleinbauern, die sich auf anderen Höfen als Helfer verd