Warten auf eine ostdeutsche Baukultur

BITTERES RESÜMEE Der Architekturkritiker Wolfgang Kil beschreibt die Sünden der Nachwendezeit
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Warum präsentiert man Kolumnen, Vorträge und kleine Essays, die fast alle schon einmal erschienen sind, aufs Neue und macht daraus ein Buch? Wäre eine Monographie nicht die bessere Lösung, dem zweiten Aufguss vorzuziehen?

In dem hier zu besprechenden Fall lautet die Antwort eindeutig nein. Die vorliegende Sammlung von insgesamt sechsunddreißig Lesestücken (plus Epilog) aus der Feder des gelernten Architekten und heutigen Architekturkritikers Wolfgang Kil rekapituliert den Umbau der ostdeutschen Gesellschaft buchstäblich und prozesshaft zugleich.

Buchstäblich, insofern sie die Metapher vom Umbau wörtlich nimmt und vom »Bauen in Zeiten des Übergangs« handelt; prozesshaft, weil sie das jüngste Kapitel der deutschen Baugeschichte s