Als Spion geächtet

1942 wurde der Widerstandskämpfer Rudolf von Scheliha von den Nationalsozialisten hingerichtet. In der Bundesrepublik wurde ihm die Anerkennung lange versagt
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Der Hinrichtungsschuppen, in dem von Scheliha starb
Der Hinrichtungsschuppen, in dem von Scheliha starb

Foto: dpa

Die Witwe des am 22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee gehenkten Widerstandskämpfers Rudolf von Scheliha stellte 1952 einen Antrag auf „Wiedergutmachung“. Das zuständige Entschädigungsamt lehnte ihn ab. Der Betreffende sei kein Widerständler, sondern ein Landesverräter gewesen, hieß es im Bescheid. Diese höchst merkwürdige Sicht machte sich auch das Auswärtige Amt in Bonn zu eigen. Auf einer 1961 am Gebäude des Ministeriums angebrachten Gedenktafel für Diplomaten, die wegen ihres Widerstands dem NS-Regime zum Opfer fielen, fehlte der Name Rudolf von Scheliha. Dies kam einer „damnatio memoriae“ – einer Verdammung des Andenkens – gleich. Warum traf sie Rudolf von Scheliha?

Der 1897 Geborene war na