Gekungel statt Debatte

SPD Fünf innerparteiliche Gründe für den Niedergang der deutschen Sozialdemokratie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2017

Es war vielleicht der dümmste Satz im ganzen Wahlkampf. Mit der flapsigen Bemerkung, Angela Merkel könne unter ihm ja VizeKanzlerin werden, zeigte Martin Schulz nicht nur ein erschreckendes Maß an Realitätsferne, er verriet nebenbei auch, dass er die Große Koalition fortsetzen wollte. In der Schlussphase des Wahlkampfs vertrieb er damit alle, die ein „Weiter so“ nicht zulassen wollten. In Scharen liefen die Wähler zu den kleinen Parteien und dezimierten die SPD auf katastrophale 20,5 Prozent. Die Wählerwanderungsanalysen zeigen, dass die SPD an Grüne, Linke, FDP, AfD und Nichtwähler gleichermaßen verlor, insgesamt 1,7 Millionen Stimmen.

Etwa eine Woche vor dem Wahltag – das Desaster zeichnete sich bereits ab – brachte