„Killers of the Flower Moon“ von Martin Scorsese: Reiche Indigene, ruchlose Weiße
Martin Scorseses „Killers of the Flower Moon“ erzählt vom Mordkomplott gegen die Osage Nation in den USA der 1920er Jahre
Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm: Wo Film auf Wirklichkeit trifft
Die diesjährige Auswahl des Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm handelte von den aktuellen Krisen und Tragödien – manchmal bis zur Grenze des Aushaltbaren
Mehr steckt nicht dahinter
Peter Reichls „Bericht aus Digitalien“ ist ein fachlich solides, launiges Traktat in guter aufklärerischer Tradition
Dokuserie „Capital B“: Bis zum Rohbau lief alles so gut!
Nichts ist mehr, wie es war: Barbara Schweizerhof fühlt beim Schauen der Dokuserie „Capital B“ erst ein bisschen Nostalgie und dann sehr viel Wut. Warum die Produktion von Arte und der ARD ihr die Galle hochtreibt
Poesie aus Slowenien: „Wo der mensch sein wird, wird die poesie sein …“
Beate Tröger hat drei Bände aus Slowenien ausgewählt, dem Land der Dichter:innen und Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Manche Verse fallen wie Steine vom Himmel ins Herz
Monika Marons „Das Haus“: Sehnsucht nach Geborgenheit
Die 82-jährige Autorin erzählt in „Das Haus“ vom leichten, fragilen Leben einer Alters-WG in einem Gutshaus auf dem Land. Irmtraud Gutschke über ein Buch, in dem so mancher Streitpunkt umgangen wird – und das sich dennoch zu lesen lohnt
Nahost-Konflikt auf der Bühne: „Oh, Israel, oh, Palästina, vertragt euch doch!“
Kaum zu glauben: „Die Friedensstifterin“ vom Staatstheater Kassel über eine deutsche Musikerin, die in Gaza festsitzt, bringt auch jetzt noch zum Lachen
Adania Shiblis Roman „Eine Nebensache“: Keine Indizien für Antisemitismus
Die palästinensische Autorin Adania Shibli sollte auf der Frankfurter Buchmesse den renommierten LiBeraturpreis erhalten. Die Verleihung wurde nun abegesagt. Das scheint vernünftig, trotzdem ist „Eine Nebensache“ nicht antisemitisch
Autor Drago Jančar: „Nicht Jugoslawien war schuld, es war das System“
Slowenien ist in diesem Jahr Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Drago Jančar gilt als der bedeutendste Schriftsteller seines Landes. Norbert Mappes-Niediek hat ihn in Ljubljana getroffen
Abgesagte LiBeraturpreis-Vergabe an Autorin Adania Shibli: Keine Nebensache
Die Verleihung des LiBeraturpreises an die palästinensische Autorin Adania Shibli wurde kurzfristig abgesagt. Der Vorwurf: „Eine Nebensache“ sei einseitig und israelfeindlich. Wer ihren Roman dafür kritisiert, kann ihn nicht gelesen haben
Der ausbleibende Profit Künstlicher Intelligenz: Bot better have my Money
Bislang verdienen die großen Unternehmen nicht wirklich an generativer Künstlicher Intelligenz. Das liegt daran, dass uns eine große Umstellung bevorsteht, gegen die wir uns wehren sollten
„Vatermal“ von Necati Öziri: Über den Wunsch zu verzeihen
„Vatermal“ ist das Romandebüt des Berliner Theaterautors Necati Öziri. Es zeichnet eine Kindheit, die geprägt ist von gestohlener Zeit auf Ämtern, Wut und Armut. Ein Buch, das einem in Erinnerung bleibt
„Schwebende Brücken“ von Maike Wetzel: Während der eigene Mann im See ertrinkt
Maike Wetzel hat eine zärtliche, überaus formbewusste Elegie geschrieben. Entlang großer Mythen versucht sie das unfassbare fassbar zu machen. Leise skizziert die Autorin den Vater ihrer Kinder – ihre Liebe zu ihm, greifbar auf jeder Seite
„Paradise Garden“ von Elena Fischer: Mit dem Nissan ans Meer
Elena Fischers „Paradise Garden“ erinnert an den Kultroman „Tschick“ – allerdings ist der Blick auf Armut manchmal etwas zu verklärt
Wie hört man eine Schallplatte, die 600 Euro wert ist?
Den Hype um die Tonträger aus PVC hat unser Autor eigentlich nie begriffen. Und doch: Als ihm das Schicksal eine originale Erstauflage von Black Sabbaths „Paranoid“ in die Hände spielt, wird ihm plötzlich ganz anders

„Gespräch über die Trauer“ von Olga Martynova: Eine Art von Trost in Neapel
Vier Jahre lang schrieb die Dichterin Olga Martynova an ihrem Buch „Gespräch über die Trauer“: Es geht um den Sprachverlust angesichts des Todes eines geliebten Menschen und den Trost, den die Autorin in Neapel fand
Ron Leshem on Hamas attack: The little innocence that was left might be dead
Horror at the inhumanity of Hamas. The certainty that too many have legitimized it for too long. And the question of how to hold on to sanity and compassion being possible. Writer Ron Leshem describes how he experienced the past days
Ron Leshem über den Terror in Israel: Wir sind nicht mehr die Menschen, die wir waren
Entsetzen über die Unmenschlichkeit der Hamas. Die Gewissheit, dass zu viele sie zu lange legitimierten. Und die Frage, wie Vernunft und Mitgefühl möglich bleiben. Der Schriftsteller Ron Leshem schildert, wie er die vergangenen Tage erlebte
„Südstern“ von Tim Staffel: Liebe und Bullshitjobs
Kreuzberg ist doch irgendwie überall, da kann Friedrich Merz noch so mosern. Das beweist Autor Tim Staffel in seinem mitreißenden Comeback-Roman „Südstern“ eindrücklich
Tijan Silas „Radio Sarajevo“: Ich tue so, als gäbe es mich
Der Autor Tijan Sila verarbeitet in „Radio Sarajevo“ sein Aufwachsen im Krieg, der für ihn bis heute nicht aufgehört hat – ein kurzer, persönlicher Roman, der an den richtigen Stellen Persönliches mit Fakten untermauert
Frieze London 2023: Noch Rebellion oder schon Mainstream?
Vor 20 Jahren begann die Kunstmesse Frieze als rebellische Pop-up-Veranstaltung im Londoner Regent’s Park. Ihr Erfolg sagt viel über den Zustand der zeitgenössischen Kunst aus
„Die Rechte der Natur“ von Tilo Wesche: Dem Menschen gleichgestellt
Immer mehr Staaten erkennen an, dass die Natur eigene Rechte besitzt. Aber wie lässt sich das begründen – oder gar anwenden? Fragen, denen der Philosoph Tilo Wesche in seinem Grundlagenwerk „Die Rechte der Natur“ nachgeht
„Tausend Aufbrüche“ von Christina Morina: Die Wucht zweier Pappkartons
Noch in den letzten Monaten der DDR gab es zahllose Ideen für demokratische Teilhabe. Im Westen sah es damals nicht anders aus. Christina Morina zeigt, wie uns diese unterschiedlichen Auffassungen von Demokratie noch heute prägen
Terror in Israel: Hass und Häme auf Tiktok
In den sozialen Medien kursieren die Bilder der Gräuel der Hamas. Was sagen sie über das Selbstverständnis des palästinensischen Widerstands aus?