Außergewöhnliche Zusammenarbeit

Biografie Aus der Distanz einer hypothetischen Zukunft fragt das Kuratorenteam, was typisch war an dieser unserer Zeit, was großartig und schön, was hässlich und furchtbar, und wie sich all das in Kunst und Kultur widerspiegelt
„Elf rien à foutre“ (2005) | Romuald Hazoumè
„Elf rien à foutre“ (2005) | Romuald Hazoumè

Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Courtesy Magnin-A Gallery | Florian Kleinefenn

Andreas Beitin

Direktor des Kunstmuseum Wolfsburg

Andreas Beitin studierte Kunstgeschichte, Angewandte Kulturwissenschaften sowie Neuere und Neueste Geschichte und promovierte 2004. Danach war er am ZKM | Museum für Neue Kunst in Karlsruhe tätig und übernahm nach verschiedenen wissenschaftlichen und kuratorischen Positionen 2010 die Leitung des Museums. Seit seiner Tätigkeit am ZKM verantwortet Beitin als Kurator und Co-Kurator die Konzeption und Realisierung zahlreicher international beachteter Ausstellungen. Er publiziert wissenschaftliche Texte im In- und Ausland, hält Vorträge und gibt monografische und thematische Publikationen heraus. Beitin wirkt seit vielen Jahren in diversen Kunstjurys und wissenschaftlichen Gremien mit, unter anderem von 2013 bis 2018 als Vorsitzender des Beirates für Bildende Kunst am Goethe-Institut. Als Lehrbeauftragter war er an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe tätig. Für sein kuratorisches Wirken erhielt er mehrere Auszeichnungen. Von 2016 bis 2019 war er Direktor des Ludwig Forums für Internationale Kunst in Aachen, das unter seiner Leitung 2018 vom Internationalen Kunstkritikerverband (AICA) Deutschland zum Museum des Jahres gewählt wurde. Seit 2019 ist Andreas Beitin Direktor des Kunstmuseum Wolfsburg.

Alexander Klose

Gründer des Forscherkollektiv Beauty of Oil

Alexander Klose ist Kulturwissenschaftler, Kurator und Konzeptentwickler und lebt in Berlin. In Grenzgängen zwischen kulturwissenschaftlicher und künstlerisch-kuratorischer Forschung beschäftigt er sich mit den wechselwirksamen Verhältnissen zwischen modernen Technologien des Transports und der Kommunikation sowie sozialen (Re)Formierungsprozessen. Zwischen 2001 und 2009 verfolgte er ein Forschungsprojekt zum Prinzip der Containerisierung und seiner Rolle im Aufstieg unserer gegenwärtigen logistischen Grundordnung (containerwelt.info). Damit wurde er 2009 an der Bauhaus-Universität Weimar promoviert. Parallel erschien das Sachbuch: Das Containerprinzip, Hamburg 2009 (englische Ausgabe: The Container Principle, Cambridge, MA 2015). Im Jahr 2016 gründete er zusammen mit Benjamin Steininger und Bernhard Hopfengärtner das Forscherkollektiv Beauty of Oil.

Benjamin Steininger

Gründer des Forscherkollektiv Beauty of Oil

Benjamin Steininger ist Kultur- und Medienwissenschaftler, Wissenschaftshistoriker und Kurator, Postdoc am Exzellenzcluster UniSysCat der Technischen Universität Berlin sowie am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte kreisen seit vielen Jahren um die Komplexitäten und Widersprüche der Petromoderne: Abschluss des Studiums der Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin mit einem Buch zur Technikgeschichte der Reichsautobahn, Dissertation an der Universität Wien zum chemischen Katalysator als Schlüsselbegriff des 20. Jahrhunderts. Von 2012 bis 2016 leitete er ein Forschungs- und Sammlungsprojekt zu hundert Jahren Öl und Gas im Wiener Becken. 2016 gründete er gemeinsam mit Alexander Klose und Bernhard Hopfengärtner das Forschungskollektiv Beauty of Oil. Kooperationen unter anderem mit dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin, den Goethe-Instituten in Minsk, Oslo und Nowosibirsk.

27.10.2021, 19:22

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