„[...] Dass ich mich für uns geschämt habe. Und dass ich mich bis heute wiederum schäme für die Scham, die ich hatte, weil wir waren, wie wir waren. (Martin Becker) Lucy Fricke behielt im Studium bis zuletzt das Gefühl, dass mir alle anderen überlegen waren, was umso beschämender schien, da ich in meinem Jahrgang die älteste war. Und Arno Frank schreibt: Wenn ich heute an Arbeit denke, fallen mir nicht zuerst meine lächerlichen Jobs ein. Sondern Scham und Würde. Das Wort Würde wiederum definiert Christian Baron in seinem eigenen Beitrag so witzig wie treffend als überforderndes Substantiv und Möglichkeitsform. Unmöglichkeitsform müsste es in diesem Fall heißen, denn für Würde fehlte Tante Juli das Geld.“ – sueddeutsche.de
Eine Frage der Klasse
„Die versammelten Texte wollen laut Baron nicht zur Revolution aufrufen oder agitatorisch die rote Fahne schwingen, sondern mit literarischen Mitteln auf ein großes Problem aufmerksam machen: Wir haben soziale Unterschiede, die an die Zeiten des Kaiserreichs erinnern. Natürlich auf einem ganz anderen Niveau. Aber was die Unterschiede von Arm und Reich angeht, ist die Schere ähnlich weit aufgegangen. Und das ist für eine demokratische Gesellschaft, die im Grundgesetz stehen hat, dass sie ein sozialer Bundesstaat ist, ein absoluter Skandal.“ – deutschlandfunkkultur.de
Race-Class-Gender
„Identitätspolitik und Sozialpolitik gehören zusammen, haben Verbindungen zueinander, etwa wenn es um Ausbeutung geht. Deren Grad, das stellen der Autor Christian Baron und seine Lektorin Maria Barankow fest, war in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nie größer als heute. Ihr Buch Klasse und Kampf ist soeben erschienen und zeigt anhand 14 Geschichten auf, wie sich dieser Umstand auf Identität auswirkt.“ – deutschlandfunk.de
„Am unteren Ende der sozialen Skala“
„Wie stark ist in Deutschland die Klassengesellschaft ausgeprägt? Mit literarischen Mitteln geben darauf vierzehn Autorinnen und Autoren wie Clemens Meyer, Olivia Wenzel oder Bov Bjerg in Klasse und Kampf sehr persönliche Antworten. Ihre auf eigenen Erfahrungen basierenden Erzählungen zeichnen eine Realität, die es nach allgemeiner Auffassung so eigentlich gar nicht geben dürfte und die viele nicht wahrhaben wollen.“ – faz.net