Beeindruckende Recherche

Netzlese Stimmen aus dem Netz: „Ein atemberaubendes Vater-Tochter-Abenteuer: Karin Harrasser hat ein Buch über Monika und Hans Ertl geschrieben – er war Riefenstahls Kameramann, sie wurde zur Guerilla-Kämpferin in Bolivien.“
Die Geschichte von Monika und Hans Ertl ist beispielhaft für zahlreiche nationalsozialistische Karrieren, die nach Ende des 2. Weltkriegs aus Deutschland flohen und denen es gelang, bei voller Sicht unsichtbar zu bleiben.
Die Geschichte von Monika und Hans Ertl ist beispielhaft für zahlreiche nationalsozialistische Karrieren, die nach Ende des 2. Weltkriegs aus Deutschland flohen und denen es gelang, bei voller Sicht unsichtbar zu bleiben.

Foto: AIZAR RALDES/AFP via Getty Images

Die österreichische Kulturwissenschaftlerin (Karin Harrasser) ist in Kufstein geboren und aufgewachsen, sie kennt jeden Winkel, jedes Haus. Die 47-Jährige lehrt an der Kunstuniversität in Linz, renommiert in ihrem Fach ist sie längst, kaum zu überschauen ihre Themenpalette. Von Science-Fiction über Subjekttheorien bis hin zu technisch erweiterten menschlichen Körpern klingt die Fülle beeindruckend. Zwischendurch übersetzte sie auch noch die von vielen verehrte amerikanische Denkerin Donna Haraway.“ – zeit.de

Nazis im Exil

Monika Ertls Vater, Hans Ertl, überlebte seine Tochter um sechsundzwanzig Jahre. Er starb 2000 in der Chiquitanía, im östlichen Tiefland Boliviens. Er hatte als Kameramann für Leni Riefenstahl gearbeitet und war Generalfeldmarschall Rommels bevorzugter Frontfotograf gewesen. Der begnadete Bergsteiger und Abenteurer hatte sich in den 1960er Jahren in den abgelegenen Regenwald zurückgezogen, um dort eine Hazienda mit Rinderzucht zu betreiben. Auch in der Abgelegenheit war er Teil der deutschen Kolonie in Bolivien, zu der einige treue Nationalsozialisten gehörten.“ – merkur-zeitschrift.de

Rächerin Che Guevaras

Die Autorin ist auf Suche. Ihre Aufrichtigkeit und Unbestechlichkeit, in Deutschland zu diesem Thema nur schwer zu finden, ist beeindruckend.“ – freitag.de

Transatlantische Verstrickungen

„Harrasser setzt ihre fesselnden Recherchen Steinchen für Steinchen zu einem mosaikartigen Text zusammen. Sie beleuchtet, wie sich die Verbindungen zwischen Nationalsozialismus und Alpinismus auch in den bolivianischen Bergen fortsetzten, und analysiert die Natur- und Ethno-Dokumentarfilme, die Ertl in Bolivien drehte. Sie forscht nach Hinweisen auf die Motive für die Radikalisierung ihrer Protagonistin Monika Ertl, von der es kaum eigene Zeugnisse gibt.“ – falter.at

22.03.2022, 15:02

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Eupepsia | Karin Harrasser

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