Im September 1944 überschreiten alliierte Truppen südlich von Aachen die Grenze des Deutschen Reichs. Einen Monat später rückt die Rote Armee in Ostpreußen ein. Trotz der alliierten Übermacht ruft die NS-Führung dazu auf, den Krieg bis „zum letzten Blutstropfen“ fortzusetzen. Jeder Ort soll ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung verteidigt werden. Wer sich den Befehlen widersetzt, Kritik am Regime übt oder Zweifel am „Endsieg“ äußert, riskiert sein Leben.
Einzelne stellen sich den nationalsozialistischen Zerstörungsbefehlen jedoch entgegen und versuchen, die sinnlose Verteidigung ihrer Heimatorte zu verhindern. Sie nehmen Kontakt zu den Alliierten auf, entwaffnen Mitglieder des „Volkssturms“ und rufen in Flugblättern dazu auf, sich den Durchhaltebefehlen zu widersetzen. In verschiedenen Orten fordern Bewohnerinnen und Bewohner öffentlich eine kampflose Übergabe ihrer Städte und Dörfer. Diese Kundgebungen werden häufig von Frauen getragen.
Das Spektrum der Widerstandshandlungen kurz vor Kriegsende reicht von spontaner Verweigerung bis hin zu geplanten Aktionen politischer Gegner des Nationalsozialismus, die versuchen, die nationalsozialistischen „Führer“ vor Ort zu entmachten.
Zahlreiche Menschen bezahlen ihren Widerstand gegen den „Krieg bis zur letzten Patrone“ mit dem Leben. Viele von ihnen werden standrechtlich verurteilt und zur Abschreckung öffentlich gehängt oder erschossen. Dies geschieht häufig nur wenige Stunden vor der Ankunft der Alliierten.
Die Ausstellung ist vom 10. April bis 25. August 2025 in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstraße 13-14, 10785 Berlin, zu sehen.
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr
Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr