Eine Ausnahmeerscheinung

Netzschau „Seine Arbeiten sind oft bunt, frech und offen. Seine „Nurejew“-Inszenierung am Bolschoi-Theater sorgte 2017 für Furore – allerdings fand die Premiere ohne ihn statt: Serebrennikov war kurz zuvor verhaftet worden.“
Eine Ausnahmeerscheinung

Foto: Ira Polyarnaya/ Deutsches Theater Berlin

„Fast eineinhalb Jahre stand der Theater- und Filmregisseur unter Hausarrest. Die Behörden werfen ihm vor, er habe öffentliches Geld für Inszenierungen erhalten, die nie realisiert wurden. Serebrennikov streitet die Vorwürfe ab, das Vorgehen wird als Warnschuss gegen die manchem zu Kreml-kritische Kulturszene verstanden. Doch die besondere Produktivität des Künstlers konnte auch der Hausarrest nicht stoppen: Er brachte mit Hilfe seines Regieteams erfolgreiche Operninszenierungen in Zürich, Stuttgart und Hamburg auf die Bühne. Etwa Mozarts "Così fan tutte" 2016 in Zürich.“ br-klassik.de

Ein Zeichen setzen

„Künstler sind Widerspruchsgeister. Aber wenn nur noch Widerspruch da ist, bleibt die Frage, wofür stehen wir eigentlich, auch berechtigt. Das kann auch verhandelt werden in den Künsten. Die Politik allein, ihre Bindungskräfte sind da überfordert.“ taz.de

Avantgardistischer Bilderstürmer

„Da der Avantgarde-Regisseur auch in Russland als kulturelles Aushängeschild gilt, überraschte es umso mehr, dass er 2017 plötzlich vor Gericht stand. Der Vorwurf, er habe umgerechnet 1,8 Millionen Euro Fördergelder veruntreut, ist fadenscheinig. Warum also soll ein Theatermacher kalt gestellt werden, der sich politisch nie weit aus dem Fenster lehnte, sich nicht als Dissident sieht und in seinem Land wie ein Rockstar verehrt wird?“ Der Tagesspiegel

Überwindung einer Extremsituation

„Serebrennikovs unfreiwillige Unmündigkeit ist der Kontext, wird aber von niemandem explizit kommentiert. Erst recht nicht von ihm selbst. Aber gerade in der Pest, der Ausgangssituation von Boccaccios Novellen, sieht Serebrennikov eine Extremsituation. Ihn interessiert explizit das menschliche Verhalten unter solchen Bedingungen.“ taz.de

14.02.2020, 16:53

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