Über Weizen, Welthunger und heilige Schweine
Von Jan van Aken | Zum Kommentar
Wenn die Ernte in der Ukraine dieses Jahr ausfällt, könnten weltweit über 13 Millionen Menschen zusätzlich Hunger leiden, so die Welternährungsorganisation FAO.
Die Ukraine produziert 26 Millionen Tonnen Weizen jährlich. Diese Menge (oder Teile davon) fehlen dem Weltmarkt in diesem Jahr. Die Europäische Union könnte diese Menge problemlos freisetzen und dem Weltmarkt zur Verfügung stellen, wenn sie die Schweine- und Hühnerproduktion in der EU reduzieren würde.
Dabei geht es in erster Linie nicht darum, die (recht geringen) Weizenexporte der Ukraine in die EU zu ersetzen. Es geht vielmehr um eine globale Betrachtung: Wieviel Weizen steht der Welt zur Verfügung? Wenn die Ukraine weniger produziert und die EU dafür diese Menge einspart, könnte sie entsprechende größere Weizenmengen exportieren und das Minus auf dem Weltmarkt ausgleichen [...]
Die extreme Rechte in Europa und der Ukraine-Krieg
Von Jan Rettig, Antifascist Europe | Zum Zwischenfazit
Es kommt eher selten vor, dass Abgeordnete der extremen Rechten ähnlich abstimmen wie ihre konservativen, liberalen, grünen, sozialdemokratischen und linken Gegenüber. Die Verurteilung der russischen Aggression gegen die Ukraine war jedoch nahezu einhellig. Marco Zanni, der die italienische Lega-Delegation und zugleich die Fraktion Identität und Demokratie (ID) im EP anführt, bezog klar gegen die russische Aggression Position. Und das, obwohl die Lega noch 2017 ein Freundschaftsabkommen mit der russischen Regierungspartei «Einiges Russland» geschlossen hat und Parteichef Matteo Salvini keinen Hehl aus seinen Sympathien für Putin macht. In seiner kurzen Rede brachte Zanni daher so erwartbare wie allgemein gehaltene nationalistische Argumente in Anschlag, gegen die Verletzung der territorialen Integrität, für Souveränität und europäische Einheit [...]
Warum Indien nicht Partei ergreift
Von Anuradha Chenoy | Zum Text
Indiens diplomatische Neutralität ist das Ergebnis nüchternen Kalküls. Das Land bezieht etwa 60 Prozent seines Verteidigungsbedarfs aus Russland: eine Beziehung, die seit den 1960er Jahren mehr oder weniger ununterbrochen Bestand hat. Darunter fallen Technologietransfers, Kooperationen bei der Rüstungsproduktion und der Export von militärischer Ausrüstung in andere Länder des globalen Südens. Ungeachtet der US-Sanktionen gegen das indische Kernkraftprogramm hat Russland seit den 1990er Jahren beim Bau von Kernkraftwerken mit Indien zusammengearbeitet und Unterstützung geleistet [...]
Zum vollständigen Dossier „Gegen den neuen Krieg in Europa“ auf rosalux.de