Das Lausitz Festival 2022 präsentiert in der sächsischen und brandenburgischen Lausitz vielfältige Veranstaltungen. In diesem Jahr werden die Gäste auf eine außergewöhnliche Entdeckungsreise in die Wiege Europas eingeladen. Kunstdarbietungen in unterschiedlichen Sparten stellen an ungewöhnlichen Orten auch die Frage nach dem Sinn der gültigen Ordnung und bieten neue Perspektiven für eine selbst gestaltete Zukunft an.
Intendant Prof. Daniel Kühnel hat mit dem Motto »aufBruch« für das diesjährige Festival einen Anspruch formuliert, der aufrüttelt, scheinbar gesetzte Wahrheiten infrage stellt und durch die sieben Sparten Theater, Konzert, Ausstellung, Liederabend, Gespräch, Literatur und Jazz eine ganz neue Vielfalt schafft. Denn das Nicht-Stehen-Bleiben birgt die Chance auf vollkommenes Glück. Eine weitere Besonderheit des Lausitz Festivals: Die ambivalenten Aspekte der Begrifflichkeit „aufBruch“ können die Gäste der 50 Veranstaltungen durch mehr als 550 Künstler aus der Region und Meister ihres Fachs an 25 eigens ausgesuchten Orten zwischen Cottbus, Zittau, Görlitz oder Bautzen erleben. Das fein justierte Programm bietet berauschenden Jazz, bildgewaltiges Theater, klassische Konzerte, inspirierende philosophische Diskussionen, Chorauftritte von Barock bis Moderne, Liederabende und Lesungen.
Das Festival beginnt mit einer außergewöhnlichen Theaterpremiere: William Shakespeares Tragödie »Caesar«, in der Regie von Stefan Pucher, wird nach der Schlegel-Übersetzung, bearbeitet von Elisabeth Plessen in einer alten Glasindustriehalle des Telux-Geländes in Weißwasser/O.L. vom 25.–28. August 2022 zu erleben sein. Das Werk ist dem Intendanten zugleich Sinnbild für das diesjährige Inspirationswort: »Wie viel Unerhörtes kann, wie viel darf ein Aufbruch wirklich beinhalten, wenn er gelingen soll? Oder verhält es sich vielmehr so, dass Aufbruch immer nur Illusion bleibt? Bricht die Welt tatsächlich je auf und wenn ja – wohin? Oder findet der Aufbruch vielmehr immer in uns statt und erweist eben darin seine neuordnende Stärke?« Vor allem ist es die Interaktion der Kunst mit der Region, welche in der Geschichte politischer Umwälzungen und kultureller Verschiebungen eine Neuinterpretation von Chancen ermöglicht. Für den Intendanten ist dabei wichtig: »eine starke und sinnhafte Verbindung zwischen Ort und Aufführung zu schaffen, die die historische, geistige, politische und mythische Dimension der Orte der Region spiegelt und dadurch Sinn stiftet«