Musik der Gegenwart

Zum Festival 10 Festivaltage, über 80 Stunden Musik und 19 neue Werke u. a. von Beat Furrer, Malika Kishino, Luís Antunes Pena, Marcus Schmickler und Francesca Verunelli bieten dem neugierigen Publikum Anreize zur Erweiterung des musikalischen Erfahrungshorizonts
Olicia (Duo aus den Musikerinnen Anna-Lucia Rupp und Fama M'Boup).
Olicia (Duo aus den Musikerinnen Anna-Lucia Rupp und Fama M'Boup).

Foto: Marlene Rahmann

Das Festival

ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln bringt die Musik der Gegenwart in die Stadt. Seit 2011 wird die Kölner Philharmonie Anfang Mai zum genreübergreifenden Podium für renommierte Künstlerinnen, Künstler und Ensembles der internationalen zeitgenössischen Musikszene, von Neuer Musik über Jazz zu Weltmusik, Elektronischer Musik und Pop. Konzerte mit Vertreterinnen und Vertretern der freien Szene im urbanen Raum und in anderen Spielstätten erweitern das Programm, Performances, Ausstellungen und Filme stellen eine Verbindung zu anderen Künsten her. Darüber hinaus gibt es kostenlose Konzerte, öffentliche Proben, Vorträge und Angebote für Kinder. Jährlich wechselnde Schwerpunkte laden ein breites Publikum dazu ein, sich dem Unbekannten und Neuen zu nähern und sich für die Musik von heute zu begeistern.

ACHT BRÜCKEN | Freihafen

Ein ganzer Tag Musik bei freiem Eintritt

1. Mai | Zu den Konzerten

Der Freihafen gilt als Schaufenster des ACHT BRÜCKEN-Festivalprogramms, als sein klingendes Programmheft, seine Light-, Kurz- oder Kompaktversion. Aber gerade in diesem Jahr wird deutlich, dass es hier auch noch um etwas anderes geht. Der Freihafen ist ein eigenes Konzertformat, und das unter sehr spezifischen Rezeptionsbedingungen. Die einzelnen Stationen treten in Resonanz zueinander. Höreindrücke reichen unmittelbar hinein in eine nächste Veranstaltung, bleiben plastisch und schaffen übergreifende Zusammenhänge, zeitnah und en bloc. Querverbindungen zwischen einzelnen Aufführungen, Analogien, komplementäre oder auch kontroverse Perspektiven lassen sich spontan über das Kurzzeitgedächtnis ermitteln, ohne erst aus dem Langzeitdepot zurückliegender Erinnerung zum Vergleich herangezogen zu werden. So gelingt im Tagesverlauf eine selten eindringliche thematische Verdichtung. Die musikalische Zeitreise des Ensembles Constantinople mit »… cette ville étrange« setzt sich (Welt)raumgreifend fort im galaktischen »Leuchtstoffraum« von Julian Rohrhuber und Volker Ossenkopf-Okada oder den »Erinneränderungen« von Marcel Sijm und Niels Vermeulen. Das cross-culture-Projekt MASAA trifft auf interkulturell inspirierte neue Werke von Malika Kishino, Robert HP Platz und Peter Eötvös. Und alles geht irgendwie auf, klingt irgendwie an im Roten Rauschen des Trio Ruído Vermelho. Übergänge werden fließend, Unterschiede verschwimmen, Disparates tritt in Beziehung zueinander, offen und ohne Zeitverzug. Und damit es nicht ausgerechnet beim Thema Amnesie in Vergessenheit gerät: Der Besuch der Freihafen-Konzerte ist kostenlos.

ACHT BRÜCKEN | Education

Im Rahmen der ACHT BRÜCKEN Education-Reihe finden dieses Jahr zwei Projekte für Schülerinnen und Schüler aus Köln statt. »Spiegelwelten« nennt sich das eResponse-Kompositionsprojekt unter der Leitung von Thomas Taxus Beck und Marco Mlynek, in dem die Jugendlichen zeitgenössische akustische und elektronische Musik erarbeiten. Das Abschlusskonzert findet am um 2. Mai 18:00 im COMEDIA Theater statt. Das Schultanzprojekt »Erinnerungsspuren« der Hochschule für Musik und Tanz Köln unter der Leitung von Corinna Vogel wird am 3. Mai um 12:00 in der Hochschule aufgeführt. Studierende der Klavierklasse von Florence Millet spielen Musik von Johann Sebastian Bach, György Kurtág, Morton Feldman und Alberto Posadas, während Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Wasseramselweg die Musik tänzerisch interpretieren.

ACHT BRÜCKEN | Lounge

Die beliebte Jazz-Reihe ACHT BRÜCKEN Lounge am Abend im King Georg – Club & Bar findet auch in diesem Jahr wieder bei freiem Eintritt statt. Mit dabei sind Mount Meander und The Human Element am 30. April um 19:30 bzw. 21:00, JO am 2. Mai 21:00, MENGAMO am 4. Mai 21:00, KLAENG – Jazzkollektiv Köln am 5. Mai 21:00 und am 8. Mai 22:00 David Rynkowski und Radius, diesmal abweichend und als Festivalabschlussparty im Ludwig im Museum.

ACHT BRÜCKEN | Lunch

Die tägliche Festivalkostprobe um 12:00 bietet bei freiem Eintritt öffentliche Proben, Gespräche mit Wissenschaftlern und Komponisten sowie WorkshopAbschlusspräsentationen oder Werkeinführungen, die einen vertiefenden Blick in das jeweilige Abendprogramm oder hinter die Kulissen ermöglichen. ACHT BRÜCKEN »außer der Reihe« Vor Festivalbeginn, am 11. April 20:00 wird Manuel Göttsching sein legendäres Album »E2-E4« in der Kölner Philharmonie aufführen. Nach dem Festival, am 27. August 19:30 wird Karlheinz Stockhausens Parkmusik »Sternklang« von den Ensembles Nordic Voices, Birmingham Contemporary Music Group und Das Neue Ensemble unter der Leitung von Stephan Meier im Schlosspark Brühl realisiert.

Das besondere Angebot für Vielhörer | 20 Festivalkonzerte, 1 Pass | Der Festivalpass

14.04.2022, 14:56

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