Nervenaufreibendes Kammerspiel

Zum Film Der Debüt-Film von Gregor Erler ist ein spannendes Geiseldrama am Puls der Zeit. Nach nur wenigen Filmminuten wird klar, dass die wahren Umstände der schiefgegangenen Räumung viel komplexer sind als zunächst angenommen. Was plante der Vater wirklich?
Die junge Polizistin Shirin (Pegah Ferydoni).
Die junge Polizistin Shirin (Pegah Ferydoni).

Foto: Dualfilm Verleih

Berlin. Räumungstag im letzten unsanierten Haus einer frisch herausgeputzten Wohngegend. Wie in der restlichen Straße soll der heruntergekommene Bau modernen Wohnungen für reiche Käufer weichen. Die alten Mieter ziehen aus, doch Dietmar (Wolfgang Packhäuser) weigert sich, seine Heimat der letzten Jahrzehnte einfach aufzugeben. Sein Sohn Tobias (Matthias Ziesing) versucht, ihn zum Umzug in eine Sozialwohnung zu bewegen. Doch sein Vater sträubt sich.

Die gereizte Stimmung zwischen den beiden und dem scheinbar zufällig anwesenden Makler des Hauses (Moritz Heidelbach) spitzt sich zu. Als plötzlich die junge Polizistin Shirin (Pegah Ferydoni) in der Tür steht, eskaliert die Situation und Tobias muss sich entscheiden: Vertuschen oder aufgeben? Es entspinnt sich ein nervenaufreibendes Geiseldrama-Kammerspiel am Puls der Zeit. Schnell wird klar, dass die wahren Umstände der schiefgegangenen Räumung viel komplexer sind als zunächst angenommen. Was plante der Vater wirklich? Während draußen das SEK anrückt, sucht drinnen Tobias verzweifelt nach Antworten.

30.07.2020, 10:02

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Talentierter Cast

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