„Ein von König Salman erlassenes Dekret legt fest, dass Frauen ab dem Alter von 21 Jahren das Recht auf einen Pass und Reisefreiheit bekommen, wie das staatliche Kommunikationszentrum am Freitag mitteilte. Sie seien damit den Männern gleichgestellt. Damit fällt eine der international am heftigsten kritisierten Regelungen, die die Rechte der Frauen in Saudi-Arabien beschneiden. Die Maßnahme gehört zu einer Reihe von Schritten, mit denen Riad die Gesellschaft liberalisiert. Gleichzeitig geht die saudische Führung jedoch mit harter Hand gegen Menschenrechtler und Kritiker vor.“ – zeit.de
Komplex und Widersprüchlich
„Rechtlich und räumlich werden Frauen von der herrschenden Politik eingegrenzt und auf die Kategorie Frau reduziert. Um den „islamischen“ Charakter der Regierungsführung zu betonen, inszeniert diese die saudische Frau als idealtypische Muslima – eine weithin sichtbare Haltung, die zeigen soll, dass sich das Königshaus für den „islamischen“ Charakter des Landes und sein „traditionelles“ Erbe einsetzt.“ – bpb.de
Aufbruch im Königreich?
„Es ist etwas in Bewegung geraten im erzkonservativen Saudi-Arabien. Alte Konventionen über die Rolle der Frau geraten mächtig ins Wanken. Im Restaurant Doa Eatery im Zentrum Dschiddas steht die junge Nora Al-Moammar in der zum Gastraum offenen Küche und kommandiert die Männer herum. „Wo ist das Soufflee – antwortet mir!“, ruft sie im Befehlston, während unter den Männern in der Küche hektisches Treibe ausbricht, um ihren Aufforderungen nachzukommen.“– taz.de
Neue Möglichkeiten
„Ohne die Integration der Frauen in die Gesellschaft und in die Arbeitswelt wird Saudi-Arabien in Zukunft mit der Lösung der wirtschaftlichen Probleme enorme Probleme haben. Es muss ein aktiver, dynamischer und auch ein konkurrenzbereiter Arbeitsmarkt geschaffen werden. Bin Salman hat erkannt, dass er dafür die Frauen braucht. Damit verbunden ist auch der Versuch, sich als starken Anführer zu präsentieren, der sich für die Belange der weiblichen Bevölkerung einsetzt.“ sueddeutsche.de