Pietro Marcello
Regie
Geboren 1976 in Caserta. Pietro Marcello studierte Malerei an der Accademia di Belle Arti in Neapel und war einer der Gründer des Sozialund Kulturzentrums DAMM im neapolitanischen Bezirk Montesanto. Nach verschiedenen Kurzfilmen legte Pietro Marcello 2007 seinen ersten Dokumentarfilm „Il passagio della linea“ vor, der in der Sektion Orizzonti des Filmfestivals in Venedig uraufgeführt und u.a. mit dem Hauptpreis des Bellaria Film Festivals ausgezeichnet wurde. 2009 folgte „La bocca del lupo“, ausgezeichnet u.a. mit dem Caligari-Preis und dem Teddy Award der Berlinale, dem Hauptpreis des Filmfestivals Turin, dem Signis Award in Buenos Aires sowie dem David di Donatello Award. 2011 erlebte „Il silenzio de Pelesjan“ seine Premiere auf dem Filmfestival in Venedig, 2015 folgte „Bella e perduta“, ausgezeichnet u.a. mit dem Bergman Award des Göteborg Filmfestivals, dem CineVision Award des Filmfests München und dem Nastro d’Argento.
„Martin Eden“ (2019), Pietro Marcellos erster Spielfilm, wurde u.a. beim Filmfestival in Venedig mit dem Schauspielerpreis für Luca Marinelli, dem Platform Prize in Toronto, dem Hauptpreis als Bester Film in Sevilla, dem Regiepreis in Ghent, dem David di Donatello Award für das beste adaptierte Drehbuch und vier Nominierungen zum Europäischen Filmpreis ausgezeichnet: Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch und Bester Haupdarsteller. 2021 folgten der Dokumentarfilm „Per Lucio“ (uraufgeführt auf der Berlinale, ausgezeichnet mit dem Preis der italienischen Filmkritiker) und der gemeinsam mit Francesco Munzi und Alice Rohrwacher entstandene „Futura“ (uraufgeführt in der Quinzaine des Festival de Cannes, u.a. nominiert zum David di Donatello Award).
„Die Purpursegel“ (2022) war Eröffnungsfilm der Quinzaine-Sektion des Festival de Cannes und wurde u.a. mit dem Regiepreis für Pietro Marcello auf dem Sevilla Film Festival ausgezeichnet.
Gabriel Yared
Filmmusik
Geboren 1949. Bereits in seiner frühen Jugend komponierte er als musikalischer Autodidakt eigene Stücke, mit 14 Jahren wurde er Organist an der Universität Saint Joseph in Beirut. Nach einem längeren Aufenthalt in Brasilien siedelte Gabriel Yared in den 1970er Jahren nach Frankreich über, wo er als Orchesterdirigent, Komponist und Produzent u.a. für Françoise Hardy arbeitete. 1979 begann er mit der Musik für Jean-Luc Godards „Sauve qui peut la vie“ seine Karriere als Filmkomponist. Seine Filmografie umfasst über 120 Titel und zahllose Auszeichnungen, u.a. den Oscar für „Der englische Patient“ (199, R: Anthony Minghella), die Oscar-Nominierungen für „Der talentierte Mr. Ripley“ (1999, R: 2000) und „Cold Mountain“ (2003, R: Anthony Minghella).
Yared arbeitete im Laufe seiner Karriere mit Regisseur. innen wie Robert Altman (u.a. „Vincent & Theo, 1990), Jean-Jacques Beineix („Betty Blue“, 1986), Jean-Jacques Annaud („L’Amant“, 1991), Brad Silberling („City of Angels“, 1998), Peter Chelsom („Shall We Dance“, 2004), Florian Henckel v. Donnersmarck („Das Leben der Anderen“, 2006), Michel Ocelot (u.a. „Azur et Asmar“, 2006), Mira Nair („Amelia“, 2009) und Xavier Dolan (u.a. „Tom à la ferme“, 2013; „Juste a la fin du monde“, 2016). Für sein Lebenswerk wurde Gabriel Yared u.a. mit dem Europäischen Filmpreis (2010), dem Prix Henri Langlois (2016), dem Max Steiner Music Achievment Award (2019) und dem World Soundtracks Award (2020).
Raphaël Thiéry
Raphaël
Geboren 1962 in Sainte-Colombe-sur-Seine. Zunächst lange Jahre als Musiker tätig, u.a. mit der von ihm gegründeten Gruppe Faubourg de Boignard, begann er 2010 seine Schauspielkarriere zunächst auf der Bühne in Inszenierungen von Patrick Grégoire. 2015 gab Raphaël Thiéry sein Kinodebüt in „Rester vertical“ (R: Alain Guiraudie; Uraufführung im Wettbewerb des Festival de Cannes). Es folgten u.a. Mikhaël Hers „Amanda“ (2018 und „Die Passagiere der Nacht“ (2022), „Frères ennemis“ (2018, R: David Oelhoffen), „De nos frères bléssés“ (2020, R: Hélier Cisterne), „Sous les étoiles de Paris“ (2020, R: Claus Drexel), „Poor Things“ (2022, R: Yorgos Lanthimos), „La dégustation“ (2022, R: Yvan Calberac), „La plus précieuse des marchandises“ (2022, R: Michel Hazanavicius) und „Saint Omer“ (2022, R: Alice Diop).
Noémie Lvovsky
Adeline
Geboren 1964 in Paris. Studium an der Filmuniversität La Fémis, 1994 legte sie mit „Oublie-Moi“ ihren ersten Spielfilm als Regisseurin vor. Es folgten u.a. „La vie ne me fait pas peur“ (1999, ausgezeichnet u.a. mit dem Silbernen Leoparden in Locarno), „Les sentiments“ (2003, u.a. Prix Louis Delluc und nominiert zum César: Bester Film), „Camille redouble“ (2012, Piazza Grande Award in Locarno, 13 Nominierungen zum César, u.a. Bester Film und Beste Regie), „Demain et tous les autres jours“ (2017) und „La grande magie“ (2022). Als Autorin arbeitete sie u.a. mit Yolande Zauberman („Clubbed To Death“, 1996) und Valeria Bruni-Tedeschi („Il est plus facile pour un chameau“, 2003; „Actrices“, 2007; „Un château en Italie“, 2013; „Les Amandiers“, 2022). Zu ihren zahlreichen Filmen als Schauspielerin zählen „Roi et reine“ (2004, R: Arnaud Desplechin), „Le Skylab“ (2011, R: Julie Delpy), „Les adieux à la reine“ (2012, R: Benoît Jacquot), „Monsieur Chocolat“ (2016, R: Roschdy Zem), „Der Glanz der Unsichtbaren“ (2018, R: Louis-Julien Petit), „Nobody’s Hero“ (2022, R: Alain Guiraudie) und zuletzt „Jeanne du Barry“ (2023, R: Maïwenn). Noémie Lvovsky wurde acht Mal zum César als Beste Schauspielerin in einer Nebenrolle nominiert, u.a. für „Ma femme est une actrice“ (2002, R: Yvan Attal), „Backstage“ (2005, R: Emmanuelle Bercot), Actrices“ (2007), „Les beaux gosses“ (2009, R: Riad Sattouf), „L’Apollonide“ (2012, R: Bertrand Bonello), „La belle saison“ (2016, R: Catherine Corsini) und „La bonne épouse“ (2020, R: Martin Provost).
Juliette Jouan
Juliette
Juliette Jouan ist in einer Künstlerfamilie in Caen. Klavierund Gesangsausbildung an den Konservatorien in Caen und Cherbourg, nach dem Abitur Doppelstudium in Filmwissenschaften und Englisch, parallel dazu zahlreiche Auftritte als Sängerin, Songwriterin und Pianistin. „Die Purpursegel“, für den sie gemeinsam mit Gabriel Yared die Musik zum Lied „L’Hirondelle“ komponierte, ist Juliette Jouans erste Kinorolle.
Louis Garrel
Jean
Geboren 1983 in Paris. Bereits 1989 stand er in „Les baisers de secours“ vor der Kamera, unter der Regie seines Vaters Philippe Garrel, mit dem er später u.a. „Les amants réguliers“ (2005), „La frontière de l‘aube“ (2008), „Un été brûlant“ (2011) und „La jalousie“ (2013) drehte. Louis Garrel arbeitete u.a. mit den Regisseur.innen Yolande Zauberman (“La guerre à Paris“, 2002), Bernardo Bertolucci („Die Träumer“, 2003), Jacques Doillon („Le mariage à trois“, 2010), Xavier Dolan („Les amours imaginaires“, 2010), Bertrand Bonello („Saint Laurent“, 2014), Maïwenn („Mon roi“, 2015), Arnaud Desplechin „Les fantômes d‘Ismaël“, 2017), Michel Hazanavicius („Les redoutables“, 2017), Greta Gerwig („Little Women“, 2019) und Roman Polanski („L’intrigue“, 2019) zusammen. Mit Valeria Bruni-Tedeschi drehte er „Actrices“ (2007), „Un château en Italie“ (2013) und „Les Amandiers“ (2022), mit Christophe Honoré u.a. „Ma mère“ (2004), „Les chansons d’amour (2007), „La belle personne“ (2008) und „Les bien-aimés“ (2011). Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen als Schauspieler zählen der César 2006 als bester Nachwuchsdarsteller für „Les amants réguliers“ und sechs César-Nominierungen. 2015 wurde Louis Garrels erste eigene Regie-Arbeit „Les deux amis“ (2015) zum Prix Lumière als bester Debütfilm nominiert. Es folgten „L‘homme fidèle“ (2018), „La croisade“ (2021) und zuletzt „L’innocent“ (2022), der für den Prix Lumière – Bestes Drehbuch und für drei Césars in den Kategoriern Regie, Buch und Bester Schauspieler nominiert wurde.