„Ich möchte heute, an Tonas Geburtstag, vom Tonalpohualli erzählen, der die gleiche Wurzel
wie sein Name hat. Es ist der 260-tägige rituelle Kalender Mesoamerikas. Wie Tona weiß, wird die Zeit in Mesoamerika zyklisch gesehen. Die Zyklen kehren an einen Punkt zurück, aber es ist nicht derselbe. Sie sind eine Aufwärtsspirale, die an andere Orte gelangt, obwohl sie scheinbar zum selben Punkt zurückkehrt. Deshalb, Tona, sind war an diesem so besonderen Geburtstag hier, am gleichen Ort, aber trotzdem woanders.“
Alle Anwesenden eint die Sorge um den todkranken Tona, der versucht, seine schwindenden Kräfte für den Abend zu sammeln.
Als die Dämmerung hereinbricht, beginnt ein denkwürdiges Fest, in dem sich all die Liebe und Freude, die mit Tona verbunden sind, der Schmerz und die Hoffnung, zu Momenten ungeheurer Intensität verdichten, zu einer fulminanten, leuchtenden Feier des Lebens.
Mit seinem wunderbaren Ensemble, großartig gefilmt und in meisterhaft choreografierten Einstellungen erzählt, ist ,Tótem‘ ein vielstimmiger, choraler Film über das Leben, die Liebe, den Schmerz und den Tod – melancholisch und ausgelassen, tragikomisch und tief, spirituell und sinnlich. Am Ende beginnt Sol jenes Geheimnis zu begreifen, das jenseits der Worte liegt, jene Kraft, die den Mut zum Loslassen und Weitermachen gibt.