Aus den Augen, aus dem Sinn

Endlager im Meer Früher wurde Atommüll im Ärmelkanal verklappt. Heute wird er über Rohre in den Atlantik gepumpt. Das gefährdet auch unsere Gesundheit, sagt Filmautor Manfred Ladwig
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Mehr als 200.000 Fässer mit radioaktiven Abfällen wurden vor Europas Küsten im Meer versenkt. Aus Kostengründen verwendete man billigste Behälter
Mehr als 200.000 Fässer mit radioaktiven Abfällen wurden vor Europas Küsten im Meer versenkt. Aus Kostengründen verwendete man billigste Behälter

Foto: SWR

Schwarze Fässer hängen zusammengebunden wie eine Traube am Schiffskran. Im Vordergrund gischtschäumender Ozean, im Hintergrund der Horizont. Die Traube löst sich und die Fässer fallen ins Meer, jedes Mal schießen Wasserfontänen in die Höhe. Der Inhalt der Fässer: radioaktive Abfälle aus Forschung, Medizin und Reaktoren.

Die Bilder dieser im Jahr 1982 von Greenpeace gefilmten Verklappungen von Atommüll gingen um die Welt. In Ermangelung eines Endlagers wurde der Abfall in der Tiefe der Meere versenkt. Das war gängige Praxis in den 1950er, 60er, 70er und 80er Jahren.

Spätestens seit Ende der 1970er Jahre, mit der Erschließung des Salzstocks in Gorleben, begann in Deutschland das Ringen um eine gesellschaftlich wie ökolo