Der politische Stuhltanz der Kultur

Angelehnt Zur Reise nach Jerusalem kam es nie.

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Natürlich haben wir beim ostzonalen Kindergeburtstag auch Stühle gehabt. Richtige. Da wurde dann immer die Reise nach Jerusalem geprobt. Nur war die Sprachreglung früher eine andere. Ich kann mich nicht erinnern, jemals als Kind in Jerusalem gewesen zu sein. Auch waren die Beziehungen zu jenem Sandteil der Erde nicht so gut. So mußte es doch ein Stuhltanz gewesen sein...

Der Stuhltanz wird heute noch betrieben. Für die Reise in die Freiheit gibt es genügend Klappstühle. Es finden sich auch genügend Häppchen in essbarer und menschlicher Form, die um die Stühle stehen, dort gerade sich zeigen, um gesehen zu werden, applaudieren.

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Da die Berlinale auch gern mitspielt, sollte sie das 2014 nicht vergessen und die Angehörigen aus Film und Fernsehen im Winterhilfswerk 2014 wieder mit einem leeren Stuhl beglücken. Eine poetische Filmader sollte sich finden lassen, um Snowden als Honorar-Jurymitglied zu lancieren.
Aber das wird nicht passieren...

Die Zeiten haben sich nicht geändert. Der Stuhlhochstapler Ai Weiwei aus China darf immer mal ins freiheitliche Fernsehen, um zu kulturen. Auch früher war es so.
Aber mit dem letzten Stuhlgang von Biermann in den Westen und seinem Assoziierungsabkommen mit der freiheitlich demokratischen Kulturordnung war das Interesse dann doch schnell erloschen.

Wenn Kunst von Politik in die Loge protegiert wird... Oder glaubt hier wirklich jemand daran, dass sich ein Uns für den iranischen Film interessiert?

Wenn die Musik zu Ende ist, bekommen Osteuropa, Iran, China, Lateinamerika und sonstige Stuhlisten keinen Platz mehr. So geht das Spiel. Denn dort sitzt bereits ein Platzhalter.

Es kommt auf die Haltung an, nicht nur bei einer Vernissage.

http://kyf.net/freitag/utb.php?d=22.11.2013

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Geschrieben von

Gustlik

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