Trickst OHLSEN- BANDE Willy Brandt ums Amt?

Rettung Genschers Rettet Willy Brandt im Mai 1974 durch seinen Kanzlerrücktritt selbstlos Hans- Dietrich Genscher als Außenminister um des Erhalts der sozialliberalen Koalition Willen?

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Sinnt Willy Brandt, als Kanzler im Mai 1974 zurückgetreten, nach der Rettung Hans- Dietrich Genschers als zukünftigen Außenminister der sozialliberalen Koalition auf ein vorgezogenes Ende seines Lebens?

Prolog "ES EILT"

Am 23. Mai 1974 steht die Wahl des neuen Bundespräsidenten Walter Scheel mit dr Bundesversammlung ins Haus des Deutschen Bundestages in Bonn- Bad- Godesberg. Bis dahin muss gesichert sein, dass der zukünftige Außenminister, jetzige Bundesinnenminister Hans- Dietrich Genscher in keinerlei Hinsicht durch den unappetitlichen Spionage Fall "Günther Guilaume" in kappelig schwierige Wasser gerät

Da denkt sich die sozialliberal deutsch- deutsche Troika Herbert Wehner, Erich Honecker, Hans- Dietrich Genscher, , ohne Willy Brandt samt dessen treuen Eckardt, Egon Bahr, den gebrieften Helmut Schmidt, unter informeller Einbindung der F.D.P.- Mannen, Walter Scheel, Rudolf Augstein, wie die dänische

"OHLSEN- BANDE"

als Angebot zur Rettung der sozialliberalen Koalition einen Plan aus, den niemand ablehnen kann.

Das Wesen der treibenden Handlungskraft der OHLSEN BANDE besteht darin, Scheitern hin, Scheitern her, Hauptsache Egon hat einen PLAN fürs nächste Scheitern, das so sicher, wie das AMEN in der Kirche, samt Knastaufenthalt für Egon, kommt..

DER PLAN, 1 Akt

Herbert Wehner reist nach Moskau, inzeniert den "Bösen Onkel", was ihm gar nicht schwer fällt, der gelungen den Bundeskanzler Willy Brandt, gerade zufällig auf Reisen in Washington, als Herrn vorführt, der gerne lau badet und überhaupt die Nr. 1 glänzt durch mentale Abwesenheit.

Die Nichteingeweihten in der sozialliberalen Koalition aus SPD und F.D.P. also die Mehrheit, befeuert von den Medien einerseits, andererseits, sind entsetzt und drohen als "WILLY WÄHLER" durchzuglühen, die Eingeweihten denken sich still ihr Teil.

DER PLAN, 2 Akt

In der Kulisse der sozialliberalen Koalition taucht nach der siegreich gewonnenen Bundestagswahl im Herbst 1972
-die SPD erhält nie wieder erreichte 45. 8 % aller abgegebenen "WILLY WÄHLEN" Stimmen-
am Horizont ein beweglich dunkler Schatten, namens Günther Guilaume, einst Referent beim SPD- Vorstand für Parteikontakte innerhalb der SPD, dann zum persönlichen Referenten Willy Brandts im Bundeskanzleramt durch tätige Mithilfe des Noch- Kanzleramtschefs Professor Horst Ehmke weg- und hochgelobt, auf, weil der SPD- Genosse Guilaume als konservativ Kalter Krieger und Hardliner wenig für die anstehenden innenpolitischen Reformbestrebungen der SPD an Haupt und Gliederungen der Basis taugt.

Im Mai 1973 reist der SPD- Fraktionsvorsitzende Herbert Wehner zu Gesprächen mit dem Genossen alter Tage in der Weimarer Republik, dem in Personalunion, DDR- Staatsratsvorsitzenden und Generalsekretär der SED, Erich Honecker nach Ostberlin.

Entstanden sind diese informell deutsch- deutschen Kontakte im Jahr 1972, angesichts des angekündigten konstruktiven Misstrauensvotums der Opposition aus CDU/CSU gegen die sozialliberale Koalition.

Damals hatte Egon Bahr in geheimer Mission in Moskau und Ostberlin mehrfach Rat und Hilfe zur Rettung der sozialliberalen Koalition sondiert und das Angebot aus Moskau und Ostberlin mit DM und Dollar Millionen CDU/CSU MdBs zu kaufen bzw. zu bestechen, strikt abgelehnt, wohl ohne zu ahnen, dass Herbert Wehner längst seinen Kanalarbeiter Emissär für besondere Drecksarbeitseinsätze, wie den Kauf, die Bestechung von MdBs, Karl Wienand, konspirativ auf Reisen nach Ostberlin zum MfS geschickt hatte.

Dafür war Karl Wienand der richtige Mann, hatte Herbert Wehner nach dessen Bewerbungsgespräch mit ihm vor Jahrzehnten doch als äußerstes Signal seiner Zustimmung anerkennend geraunzt:

"Mit mir drei Stunden geschwiegen, ist so gut wie alles besprochen!"

Der Anlass der Gespräche liegt z. T. im Dunkeln, gilt zum helleren Teil Sondierungen eines deutsch- deutschen Grundlagenvertrags und mutmaßlich ganz nebenbei zufällig einer Personalie, Günter Guilaume, einem DDR- Repulikflüchtling, der sich 1955 rüber in den Westen davonmacht, nun auf der Beobachtungsliste des 3. Verfassungsschutzpräsidenten Günther Nollau (1911- 1991), einem Intimus Herbert Wehners, steht, weil er als Kundschafter des Friedens im Namen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, dem Schwert & Schild der SED, anfangsverdächtig erscheint.

Man gibt sich zunächst gemeinsam ratlos, raucht dieses und jenes Thema aus alten Kampftagen durch die Pfeife, um dann, jeder für sich

"Getrennt marschieren, gemeinsam schlagen",

um der guten Sache willen, finstere Pläne zur Rettung der sozialliberalen Koalition, sprich zu Gunsten Hans- Dietrich Genschers, zu Lasten des Bundeskanzlers Willy Brandts auszuhecken,

Recht auf Kiel gelegt und vom Stapel gelassen, ist beim deutsch- deutschen Versuch der Rettung der sozialliberalen Koalition, der Grundlagenvertrag ist längst nicht in trockenen Tüchern, mit dem tätigen Beistand bei vollstem persönlichen Einsatz des einstigen NS- Widerständlers, einem Parteisoldaten selten reiner Güte, Willy Brandt, verlässlich zu seinen eigenen Lasten, zu rechnen.

Hat Willy Brandt nicht bewiesen, dass er selbst als Bundeskanzler, verschwiegen, wie ein Grab, zu einsamen Entscheidungen der Art des Warschauer Kniefalls 1970 fähig ist, wie dann erst als "überzeugter" Parteisoldat, wenn alles einigermaßen bedeutungsschwanger prickellnd konspirativ ins Werk gesetzt ist?

Damals in Warschau 19170 hatte allein Simon Springer, Sohn des Pressenzaren, Axel Cäsar Springer, als einziger der begleitenden Medienkolonne anwesend, ein Foto von Bundeskanzler Willy Brandts Kniefall geschossen, das dann um die Welt ging.

Die deutsch- deutschen Medien waren damals wild entschlossen, den Besuch des Bundeskanlzer Willy Brandts, statt des Mahnmals des "unbekannten Soldaten", das Mahnmal im Warschauer Ghetto, durch demonstrative Abwesenheit zu ignorieren und danach verschworen zu beschweigen, als hätte es diesen Besuch nie gegeben,

Dank des exclusiven Fotos Simon Springers, der sich eine Woche nach dem Tod Rudi Dutschkes Weihnachten 1979, Anfang Januar 1980 in Hamburg- Blankenese am Elbufer aus einer Bank das Leben nahm, ist diese mediale Unterdrückung des Kniefalls zumindest im Westen nicht gelungen.

In Polen erscheint dieses Foto vom Kniefall Bundeskanzlers Willy Brandts in Warschau 1970 erst zwei Jahre nach dem Berliner Mauerfall am 9. November1989, im Jahre 1991 in den Medien (Aussage Jan Fleischhauer vom Spiegel / LIVE History, 13.01.2014).

Das Sturmgechütz der Demokratie DER SPIEGEL schießt sich Ende 1973 aus allen Rohren, nach der ersten Ölpreiskrise, auf den Bundeskanzler Willy Brandt mit Aufmachern ein:
"Denkmal Kanzler in der Krise"

Günter Grass, die "Kassandra" der SPD fühlt sich zu Kommmentaren der zugespitzten Lage der sozialliberalen Koalition berufen:

"Willy Brandt schwebt unerreichbar in Wolken".

Willy Brandt ist hingegen Ende April 1974 dabei, entweder aus allen Wolken zu fallen, oder als Parteisoldat reinster Güte, die sozialliberale Koalition rettend, selbstlos gen Himmel zu fahren, hatte er doch wirklich das konspirative Setting mit und um die Person Günter Guilaumes

- Guilaume bleibt unverändert, damit er keinen Verdacht schöpft, im Kanzleramt als persönlicher Referent Willy Brandts" -

1973 ausbaldowert von Bundesinnenminster Hans- Dietrich Genscher in dichter Kooperation mit dem ihm gegenüber weisungsgebundenen Bundesverfassungsschutzpräsidenten Günther Nollau, einem Intimus Herbert Wehners, um den ganzen angeblichen Spionage- Komplex zügig aufzuklären, als notwendige konspirative Maßnahme hingenommen.

Das taktische Ziel ist dabei, eine fiktive Gefahrenlage zu nähren, die öffentlich den dringenden Anschein aufblitzen lässt, der Lebenswandel des Bundeskanzler Willy Brandts stehe selbstverständlich tadelos außer Frage, außerhalb jeder Debatte, jedoch geschehen da in seinem Umfeld durch das Zuführen von Damen in Günter Guilaumes Regie Dinge, die den Bundeskanzler erpressbar erscheinen lassen könnten.

Zu dem vorsätzlichen Zwecke, die angeblich brisant lauernde Gefahrenlage im Kanzleramt zu untermauern, unterzieht Günter Nollau, im Auftrag von Hans- Dietrich Genscher weisungsgebunden, Leibwächter Willy Brandts im Bundeskanzleramt, auf seinen Dientst- , Urlaubsreisen im In- und Ausland , unbotmäßig, einem, peinlich eingehend, detailversessen, strengen Verhör.

DER PLAN, 3. Akt, Vollzug

Die sozialliberale Koalition hat 1974 ein Problem. Die Personaldecke der SPD verfügt über viele renommierte Kandidaten für höchste Ämter, voran Helmut Schmidt für das Bundeskanzleramt.

Herbert Wehner, SPD- Fraktionsvorsitzender gilt ausgerechnet der F.D.P. als unersetzlicher Zuchtmeister einer SPD- Fraktion, die, von Fall zu Fall, hier konservartiver Seeheimer Kreis, da Stamokap Flügel, droht, sich in ihre Bestandteile aufzulösen und die sozialliberale Koalition ihrem vorzeitigen Ende entgegen zu jagen.

Die F.D.P, verliert dagegen gerade absehbar ein tragende Säule der sozialliberalen Koalition, Walter Scheel als Außenminister am 23. Mai 1974 nach der Bundespräsidenten Ära Gustav Heinemanns (1969- 1974) an das überparteiliche Bundespräsidentenamt,.

Hans- Dietrich Genscher, eine weitere unveräußerlich tragende Säule der sozialliberalen Koalition, droht als Bundesinnenminister wg. der "Guilaume Affäre" im Bundeskanzleramt unter seiner Verantwortung politisch zu verbrennen.

Staatsekretär im Bundesinnenministerium, Klaus Kinkel, ein F.D.P.- Mann Genschers, präsentiert Bundeskanzler Willy Brandt, der befindet sich gerade im Hamburger Rathaus anlässlich des dortigen Landtagswahlkampfes der SPD Ende April 1974, nur zur Einsicht, ein Geheim- Dossier über angebliche Damen- Zubringerdienste Günter Guilaumes im Auftrag des Bundeskanzleramtes, d. h. im Klartext des "OHLSEN BANDEN" PLANS Willy Brandts.

Aus der "Guilaume Affäre"
- Günter Guilaume hatte sich bei einer eher routinemäßigen Hausdurchsuchung, Anfang 1974, unaufgefordert, selber als Bürger der DDR und deren Offizier im besonderen Einsatz geoutet-
die zur Unzeit das Ende der politischen Karriere Hans- Dietrich Genschers und damit des Bestandes der sozialliberalen Koalition bedeuten konnte, war auf wundersam fiktive Weise. erst leise, auf sanften Pfoten, mit Blick auf Medien Quoten, dann immer lauter und unlauter eine "Kanzlerdämmerung" Willy Brandts geworden.

SAMUEL HILF!

Da gibt es für die sozialliberale Koalition nur eines, um das Aushandeln des deutsch- deutschen Grundlagenvertrages und dessen Unterzeichnung auf Regierungsebene zu sichern.

Nach der Rochade Walter Scheels vom Außenamt ins Bundespräsidentenamt beißt der König, sprich Bundeskanzler Willy Brandt zu Gunsten der Dame, sprich Hans- Dietrich Genscher als Scheel- Nachfolger im Außenamt, ins politisch grün schimmernd feuchte Nass des Gras.

Am Horizont taucht, eingehüllt in einer Rauchwolke

"Smokie and Loki"

ein neuer König im Bundeskanzleramt, Helmut Schmidt, auf, der nie König aber stets der erste Hanseat im Kanzleramt sein will und wird.

Beim Schachspiel wäre das Schachmatt.
In der Politik gelten liquid andere Regeln und die Geschichte nimmt regellos ihren Lauf.

Bundeskanzler Willy Brandt tritt am 6. Mai 1974 unter dunklen Andeutungen zurück:

"Ein deutscher Bundeskanzler ist nicht erpressbar, ich jedenfalls bin es nicht" .

Die Liebe, seinen Nachfolger im Bundeskanzleramt, Helmut Schmidt, als den von der Geschichte berufenen Weltökonomen in der Stunde der Ölpreiskrisen Not auszurufen, erspart sich Willy Brandt.
JP

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/wird-willy-brandt-posthum-als-person-und-politiker-demontiert
JOACHIM PETRICK 09.12.2010 | 03:53 2
Wird Willy Brandt posthum als Person und Politiker demontiert?

http://www.phoenix.de/content/783106#top
History LIVE mit Guido Knopp
History LIVE
Willy Brandt – Mythos und Wahrheit
Mo. 13.01.13, 00.00 - 01.00 Uhr

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden