Rote Linie, weiße Salbe

Syrien US-Präsident Obama vermeidet übereilte Schritte und forsche Erklärungen zum syrischen Bürgerkrieg. Eine Intervention birgt im Augenblick viel zu große Risiken
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Was vom historischen Markt in Aleppo übrig blieb
Was vom historischen Markt in Aleppo übrig blieb

Foto: AFP - Photo

Gibt es in diesem Bürgerkrieg nicht „rote Linien“ zuhauf? Wer kann ernsthaft behaupten, sie würden erst durch den Einsatz von Chemiewaffen überschritten? Dass diese Selbstzerfleischung bereits 26 Monate dauert und fast 80.000 Menschenleben zu beklagen sind, bezeugt einen Zivilisationsbruch sondergleichen.

Es gab Massaker in Homs am 4. Februar 2012, am 25. Mai in dem Ort al-Hula, am 13. Juli in Hama, dazu kamen immer wieder Bombenanschläge und Attentate in Damaskus, bei denen Hunderte von Menschen starben. Die Konfliktparteien beschuldigen sich gegenseitig, für diese Barbarei verantwortlich zu sein. Wer recht hat, wen die Schuld trifft, wird möglicherweise erst in Jahren oder nie bekannt. Aber das ändert nichts daran, dass jede Massentötun