Zunächst muss ich ein Geständnis ablegen: vor meinem letzten Operntipp bin ich selbst - angesichts der anfänglichen Zuckerbäcker-Regie - mit Grausen in eine Alte-Musik-Diät geflüchtet. Und den nächsten Tipp werde ich mir auch nicht anschauen. Ich habe diese Carmen nämlich nicht nur bereits 2009 bei ARTE live angeschaut, sondern auch einen etwas anderen Kommentar dazu geschrieben. Außerdem findet zum Wiederholungstermin in Stuttgart die 100ste Montagsdemo statt.
community.zeit.de/user/seriousguy/beitrag/2009/12/16/carmen-portr%C3%A4t-einer-psychopathin
Aber nun zum Tipp: am Montag, den 21. November 2011 zeigt ARTE um 20:15 Uhr noch einmal Anita Rachvelishvili als – so jedenfalls scheint es Emma Dante zu sehen - zu früh emanzipierte Frau, die der vor Leidenschaft schwitzende Jonas Kaufmann laut Bizets Vorgabe einfach nicht kapieren darf. Der Ärmste. Erwin Schrott ist das nur recht und Daniel Barenboim dirigiert in der Mailänder Skala dazu. Jonas Kaufmann hat sich – verständlicherweise - mittlerweile in die Met abgesetzt. Sagt meine Programmzeitschrift.
Wer das so nicht oder nicht noch einmal anschauen möchte, kann Jonas Kaufmann auch in einer Londoner Inszenierung am Royal Opera House unter Antonio Pappano leiden sehen, sofern die Gema die Oper bis dahin nicht aus dem Internet gehauen hat, um die User zwecks Volksverblödung zu Carmen Nebel und Florian Silbereisen zu zwingen (Blöde Bürger wehren sich nicht gegen Großprojekte!):
www.arte.tv/de/2969078,CmC=2972404.html
www.youtube.com/watch?v=oSFQCa4gYqg
www.youtube.com/watch?v=chdncBtiiuU
Die Decca zitiert zu ihrer – qualitativ natürlich besseren (soviel Werbung muss sein) - DVD-Aufzeichnung dieser Aufführung u.a. Jürgen Kesting, der in der Frankfurter Allgemeinen am 16. Mai 2009 jubilierte:
„. . . in dem Sängerdarsteller Jonas Kaufmann [ist] der idealer Don José gefunden worden . . . Anna Catarina Antonacci ist eine sinnliche Carmen . . . Sie hat Sex, auf eine herausfordernd harte und grausame Weise . . . Sie singt flüssig, bemerkenswert idiomatisch . . . Im Mittelpunkt jedoch steht, wie gesagt, Kaufmann als Don José: eine sängerisch-darstellerische Glanzleistung. Mit der Wandlung des braven Soldaten und Muttersöhnchens zum sich selbst verlierenden Liebhaber bietet Jonas Kaufmann ein beklemmendes Persönlichkeitsporträt . . . Und in der Schlussszene bietet er die beängstigende Studie eines unter Ich-Verlust leidenden Mannes, dessen Übersprunghandlung ihn zu Amoktat führt. Mit seinem kraftvoll, dunkel und mit expressiver Energie eingesetzten Tenor erinnert Jonas Kaufmann zuweilen an den großen Jon Vickers.“
www.deccaclassics.com/cat/single?PRODUCT_NR=0743312
Und wer bei Carmen gerne nebenher Russisch lernen möchte – vielleicht gestrenge Anhänger der Linkspartei hier in der Community? ;) - , bittesehr, es gibt im Internet auch eine russische Variante. Allerdings ohne Jonas Kaufmann. Alles kann man bekanntlich nicht haben:
Кармен Бизе. Bizet - Carmen. Образцова Атлантов Мазурок
www.youtube.com/watch?v=dLdpUdt7H6o&;;;feature=related
p.s. Nein, ich flüchte mit diesem Beitrag nicht aus der S21-Realität, bei der heute wieder ein Abgrund an Manipulation, Lüge und Volksbetrug bei der Bahn aufgedeckt wurde.
railomotive.com/2011/11/stuttgart-21-wie-sehr-haben-bahn-und-sma-beim-stresstest-getrickst/
wikireal.org/wiki/Stuttgart_21/Stresstest
Dieser Beitrag ist vorgekocht. Mit S21 kämpfe ich noch.....Mehr Aktuelles zu S21 bei FREITAG gibt es hier:
www.freitag.de/community/blogs/mcmac/die-15-milliarden-ausstiegskosten-luege
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