Oslo Der Prozess - Anders Behring Breivik26/3

Gerichtsverhandlung Tagesbericht

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Dienstag, 29.05.2012

26. Prozesstag Teil 3

Die nächste Zeugin ist ein 16-Jähriges Mädchen, das am 22. Juli auf Utøya war.

Ich wurde mit 11 Mitglied der AUF und war zum fünften Mal auf der Insel. Ich war bei einem Treffen im Café, wo ich die Nachricht von der Bombe in Oslo erhielt. Ich rief zu Hause an und setzte mich in die Große Halle, als ich Schüsse hörte. Die Geräusche kamen näher. Alles lief zum Fenster und warf sich dann zu Boden. Ich stand auf, ging zu einem Fenster, sah einen Polizisten und ein paar Leute hinter ihm.

Ich schrie: "Was zum Teufel machst du da?".

Mein Freund fragte, warum ich das fragte. Dann fing er an, auf ein Mädchen auf der Wiese vor dem Gebäude zu schießen. Die Menschen begannen zu rennen und er schoss auf sie.

Ich rief: "Das ist nicht lustig, stopp den Unsinn". Ich wollte es nicht glauben. Ich sah, wie ein Mensch erschossen wurde, aber ich glaubte es nicht. Ich lief zu meinem Freund und sagte, wir müssen um unser Leben laufen. Dann kam Breivik in die kleine Halle. Ich rannte in den Flur, er war sehr nahe. Ich lief weiter und sah ein anderes Mädchen, das ich mitnahm. Wir legten uns ins Gras hinter der Bühne. Die Schüsse kamen näher.

Ich hörte Breivik "Polizei" rufen. Ich dachte, er sei aufgebracht, weil ich ihn eben angesprochen hatte. Ich sagte, wir gehen am besten ins Wasser, vielleicht sind die Schüsse dann abgeschwächt. Dann warf ich mich ins Wasser. Es war eisig kalt. Ich trug hellblaue Kleidung, sie war deutlich sichtbar. Während ich im Wasser war, riefen die Menschen, das sei nicht sicher, aber ich weigerte mich, das Wasser zu verlassen. Dann war es still.

Es dauerte noch 5 Minuten, dann war auch er da. Er schoss wild um sich.. Danach ging er weiter und begann, auf Menschen zu schießen, die schon tot waren.

Ich wurde gewarnt, nicht zu den Booten zu schwimmen, weil wir Angst hatten, dass er auch auf sie schießt. Doch ich bekam eine Schwimmweste von einem der Bootsführer.

Was war das für ein Gespräch zwischen euch? fragt Holden.

Ich fragte: 'Was machst du?"

In Interviews sagtest du: Der Täter hätte antworten sollen "Woher kamen die Schüsse? Ihr müsst euch sammeln, damit ich euch helfen kann. -Ja.

In dem Interview erklärtest du, dass Breivik zur Freilichtbühne kam und rief: "Ich bin die Polizei, ich helfe dir". Du hast gesagt, dass er entspannt war, was noch?

Als ich mit ihm sprach, war er ganz ruhig. Keine klaren Anzeichen von Stress. Er war entspannt, weitestgehend. Was fiel dir noch auf? Er hatte blonde Haare, blaue Augen. Ich bemerkte, dass er ein head-set hatte. Er hatte ein unvergleichliches Lächeln, ja, er lächelte.

Als ich an Land kam, traf ich eine ältere Dame, gab ihr die Decke. Es gab Verletzte, aber keine Krankenwagen. Ich dachte an meine Geschwister.

Wie war die Zeit seit dem 22. Juli für dich? Es war schlimm.

Hattest du Blickkontakt mit ihm? Ja, als er über die Straße kam, als ich aus dem Fenster rief, drehte er sich zu mir um.

Sah er dich? -Ja. Ich habe mit Albträumen zu kämpfen.

Hast du Angst vor etwas, wovor du vorher keine Angst hattest?

Ja, vor Polizisten und vor lauten Geräuschen.

Breivik äußert sich zu den heutigen Aussagen.

Was ist arisch, können die Staatsanwälte es mir erklären? Ich habe dieses Wort nicht verwendet, es gehört zu einer Ideologie, die ich nicht unterstütze.

Zum Thema Operation der Nase Es gab zwei Gründe: zum einen Teil Eitelkeit und zum anderen, weil sie defekt war. Warum meine Freunde sich dessen nicht bewusst waren, liegt darin begründet, dass ich es mit ihnen nicht besprochen habe.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass mich keiner der drei, die früher meine Freunde waren, in meinen ideologischen Ansichten je unterstützt haben.

Ich glaube, dass der Staatsanwalt versucht, mich lächerlich zu machen.

Ich glaube, dass es falsch ist, dass andere bezeugen, ich hätte nur Spiele gespielt.

Ich vergaß zu erklären, dass ich mehr Mitarbeiter in meinem Unternehmen hatte.

Es ist nicht wahr, dass ich meine Freunde nicht in an meinem 30. Geburtstag traf. Ich hatte an diesem Tag 10 Menschen in ein Restaurant zum Essen eingeladen. Hier wurde sich bezogen auf das Jahr 2006, als ich das Sabbatjahr hatte. Das gab es nur einmal.

Hier wurde ein Bild von einem inaktiven und ungeselligen Menschen gezeichnet. Ich war noch nie so gesellig und so schwer arbeitend wie in den Jahren 2007-2011, aber ich war auch im Social Web.

In dem einen Jahr spielte ich auf einem hohen Niveau, und ich musste in den sozialen Netzwerken präsent sein.

Breivik bezieht sich darauf, was der Staatsanwalt skizzierte, u.a. eine Episode, in der Breivik angeblich beraubt wurde. Es ist passiert. Aber ich werde noch darauf zurückkommen.

Allgemein wird bei der Betrachtung des Zeitraums 2007 bis 2011 ein allzu simples Bild gezeigt. Es wird nicht klar, dass ich in der Politik aktiv war, und dass ich finanziellen Erfolg hatte, ich verdiente eine Million Kronen, als ich 24 war.

Mein Sabbatjahr war keine Depression. Man kann es mit einem Jahr Segeln vergleichen. Ich hatte das ganze Jahr sehr viel Spaß. Ich konnte meinen Freunden nicht sagen, dass mein Skript eine militärische Aktion zum Ziel hatte, daher nahm ich World of Warcraft als Erklärung. Es war eine Lüge, die ich jedem, den ich kannte, servierte.

Ich verstehe, dass viele Menschen es so wahrnahmen, dass ich Probleme hatte, das war, was ich vermitteln wollte.

Ich bestreite, Depressionen gehabt zu haben, wie viele meiner Freunde dachten.

Ich hatte in meinem ganzen Leben noch keine Depressionen.

Zeuge Nummer zwei sagte, ich verwendete Make-up. Das ist ein Irrtum. Die Funktion des Puders ist die eines Concealers (Abdeckung). Wenn man auf eine Party möchte und hat einen roten Pickel auf der Stirn, nimmt man Puder oder Concealer. Es gibt viele Männer, die es verwenden, um einen Pickel abzudecken

Zur Liberia-Reise: Ich konnte meine Freunde schützen oder sie belasten. Also erzählte ich ihnen eine mehr oder weniger glaubhafte Geschichte, die von den Blutdiamanten. Ich konnte ihnen nicht sagen, dass ich einen Kriegshelden treffen werde. Die Leute, die denken, ich war in Liberia, um Blutdiamanten zu kaufen, sind die gleichen wie die, die glaubten, ich würde bei Rena Zuckerrohr anbauen. Ich habe großes Verständnis dafür, dass sie es glaubten, nachdem ich es ihnen erzählte.

Der dritte Zeuge sagte, er glaube ich sei gescheitert, dass war der Eindruck, den ich vermitteln wollte.

Die Beziehung zu meinem Vater hat nichts mit dem 22. Juli zu tun. Er war unter den gegebenen Umständen ein guter Vater, und ich hatte viele Bezugspersonen.

Zum fehlenden Lebensmut Es bezieht sich stets auf den Sabbat. Ich konzentrierte mich auf die Menschen, mit denen ich spielte, es stimmt, ich mied jeden Kontakt mit den anderen in diesem Jahr. Aber der Eindruck, den die Staatsanwaltschaft vermitteln möchte, dass es so aussehe, als ob es über mehrere Jahre so war, ist falsch, es gab nur dieses eine Jahr.

Darüber hinaus war ich völlig normal.

aftenposten.no Tag 26

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Geschrieben von

SuzieQ

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