reißen 68er, ohne Sinn fürs Erbsenzählen, Schoten?

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reißen 68er, ohne Sinn fürs Erbsenzählen, Schoten?

68er sind nicht vom Himmel, aber aus allen Wolken ihrer Gedankenedränge Enge gefallen

Die 68er kamen nicht als Außerirdische vom Himmel, auch wenn sie, wie es das Gesetz der historischen Nachkriegs-, Vorkriegs- Stunde befahl,im westöstlichen Di- Wahn blockübergreifend, grenzüberschreitend, als Mauerbrecherspechte, aus allen Wolken fielen.

Von gar nicht guten Mächten umgeben, erwarten die 68er nicht, was da kommen mag, sondern trommeln als gefallene Engel des verschollenen Tausendjährigen Reiches ihrer Väter, Mütter mit Engelszungen tönend hellem Glockenklang die Erde als Himmelsreich für gewitzte Fritzen Teufels- Hexenbraten mit persönlich, zart bis hart, gewürzten Wortsalat in den Köpfen frei herbei.

Umherschweifende Hasch- Rebellen rauchen die, hüben & drüben, medial heiß im Kalten Krieg erwartete wie unterstellte Wut der Nazi- Tausendjahres Brut „Cannabis gedämpft“ als lachende Vagabunden in ihren Pfeifen, damit sich das allgemeine Nachkriegs- Bitterfeld Hintergrundrauschen, über den Tag hinaus, in eine gesellschaftlich nachhaltig prägendeHeiterkeit auflöst.

„Überallist Krieg, keiner geht hin!“

Warum?

HA! HA!,

weil der Krieg zwar kalt, aber immer noch in aller Herzen und Gemüter Tag- und Nachtschicht allzeit bereit den Ernstfall probt und übt.


Die Wirtschaftswunderzeit brachte es, hüben wie drüben, an den Tag, die Väter und Mütter, Onkeln, Tanten, Nachbarn der Kriegskinder konnten posttraumatisch gar nicht soviel fressen, wie sie, angesichts der hereingebrochenen Normalität der Friedenszeit,würgend kotzen wollten.

Sich das öffentliche wie private Kotzen aus lauter Höflichkeit gegenüber dem Axel Springer Motto versagend, entsagend, nicht erlauben mochten:

„Seid nett zueinander!“,

sondern mit dem Entsagen ihres Kotzens öffentlich wie privat robust bis ruppig nicht nur im ÖPVN anekdotisch protzten.

Das Ergebnis war, der Sensemann schlug unerbitterlich seinen unverhohlenen Profit aus der gesteigerten Mortalität der Weltkriegsveteranen, der Kriegsgeschädigten.

Der Gevatter Tod suchte diese Veteranen, ohne gebührlich ordentlichen Zapfenstreich, liegend, stehend, am Stock, an Krücken laufend,reihenweise mit Gesichts- , Bein- , Knie- , und Armprothesen in den Sechziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts als übrig gebliebene Kameraden/innen vor ihrer Zeit heim ins Gräberreich.

Was haben denn die Kriegskinder, erwachsen, von den Medien mit dem Kampfbegriff „68er“ wie mit einem „Grün hinter den Ohren“ Farbklecks allerorten in Deutschland, Europa, USA gepierct, kenntlich gemacht, farblich krass belegt, anderes erlebt, als ein junges Leben, umgeben vom brüllenden wie wimmernden Tod der eigenen Väter, Mütter, Geschwister, Lehrern/innen, Ammen,Kindergärtnerinnen, Pastoren/innen Angehörigen, Nachbarn, die im Bombenhagel, an der Front, in der Etappe im deutschen Weltkrieg gefallen, ermordet oder als Kriegsversehrte spät aus Kriegsgefangenschaft, GULAG, Exil heimgekehrt, ihr posttraumatisch geschwächtes wie belastetes Restleben vor der Zeit unverwandt auf einen Hirnschlag, einen Magengeschwürdurchbruch ausgeröchelt.

Der Kampfbegriff „68er“ besagt deutsch- deutsch schlicht und medial ergreifend eines

“Eltern haften für ihre Kinder“,

(selbst der Führer hatte schon vor den Kriegskindern als 68er Wut Brut gewarnt, mit denen kein Kriegsstaat mehr zu machen sei!")

weil die erst jetzt, in Peer Groups, von Lehrern/innen, Erziehern/innen, Hütern/innenberaten und verlassen, ausgewildert, aus stadtfernen Dörfern zurück in die Ballungsgebiete, die Städte von der Kinderlandverschickung während des Bombenkrieges heimgekehrt.

Gebeutelt und geschlagen bis ermattet von dem alltäglichen privaten wie gesellschaftlichen Panikorchester auf der reichsdeutschen, dann deutsch- deutschen Titanic, stimmen diese übergriffig herumgeschickten Kinder heimgekehrt, still und leise, erst jeder für sich, dann immer mehr zusammen geschlossen, im „Reich Tun“ ihrer Vielstimmigkeit einen Abgesang auf die Rest- Panik der Welt- Titanic an.

Dabei reißen diese heimgekehrten Landverschickungskinder daheim im trauten Rest Familien Kreis, von vornherein aufgekratzt launig vermeintlich unvermeidlich als „Heimattruppenbetreuer“, umworbene "Familien- und Pausenclowns" zuständig für den Erhalt der Bombenstimmung, im bemühten Beifall der Übriggebliebenen eine Schote nach der anderen

„Schote trifft Schote“,

um sich in der Eiszeit des vormals heißen nun kalten Krieges des westöstlichen Di- Wahns ein Gefühl der Wärme als Mantel anzupassen.

Aufgemerkt!:

„Ohne dabei eins, zwei, drei, einen wirklichen Sinn für das erwerbsmäßige Erbsenzählen zu gewinnen“.

So war denn die ganze Kriegskinder süß anzusehende Meute des Weltkrieges Nachgeburt Wahnsinns bitter heitere Beute, selbst in der mehr als saure Gurkenzeit der Marshall Plan grauen Vor- und Nachzeit, Trümmerfrau hin, Trümmerfrau her, der belastbare Liebling aller Alleinerziehenden Mütter, abwesenden Väter,Omas und Opapas, soweit noch vorhanden in den zertrümmerten deutschen, wie europäischen Landen.

So geschah denn was geschehen musste, die einstige Kriegs- und Nachkriegsbrut, erfüllte deutsch- deutsch gar nicht die erwartete Wut ihrer Väter, Mütter, Lehrer/innen, Seelsorger/innen, Dozenten/innen, sondern rauchte, das, was ihre Väter, Mütter, Lehrerinnen/Dozenten/innen, Seelsorger/innen während des Krieges uniformiert, wenig kleidsam, legalisiert am Leibe trugen, gut informiert in der Pfeife, nämlich illegal angebaute Hanf-Pflanzenblätter..

So wurde unversehens auf einen Dienstag oder Donnerstag aus dem ständigen wie vergeblichenAppell der Erwachsnen an die eigene Brut:

“Reißt euch endlich zusammen“

„Nun seid nett zueinander!“


ein laut vernehmbar anschwellender Horden- Gesang:

“Schließt euchfest zusammen!“,

„Wir werden immer meherher!“.

„Seid nett aufeinander!“

Alles in allem ist es den Kriegskindern unter dem Damoklesschwert des Kampfbegriffs

“68er“

doch einigermaßen gelungen, die wohlig miefige Wärme untereinander aus der unmittelbaren Nachkriegszeit der Vierziger Jahre in den Behelfsheimen an den Rändern der Städte, in den Nissenhütten- Wellblech-Siedlungen der städtischen Parkanlagen, den leer gebombten Frei- Flächen, in den Kommunen, den antiautoritär autonomen WGs der Sechziger, Siebziger Jahre des Zwanzigsten Jahrhunderts ideen- und einfallsreich zielführend wie erfolgreich zu rekonstruieren.

Was die Mütter, Väter, Onkels, Tanten in den dicht mit Menschen bewohnten Wohnquartieren durch Zwangseinquartierung von mehr als 12 Millionen Flüchtlingen, Vertriebenen, Ausgebombten, in den Nissenhütten gekonnt hatten, nämlich ungeniert vor den eigenen wie fremden Kindern, Mitbewohnern/innen, Nachbarn nebenan, ungeniert wie genierlich, sich leise kuschelnd, tuschelnd hier, laut vernehmbar da, rücksichtslos frei zu vögeln, dass es ein kollektiv klammheimliches bis offen krakeliges Juchzen war, wollten die Herangewachsenen Kriegskinder, angesichts der Lage am Immobilenmarkt, nicht missen.

Nein!,

sie wollte es nicht nur, wie ihre Altervorderen wissen, sondern Sitzungsweise, gar nicht leise, vom Vögelfall zu Vögelfall, genauestens wie regelhaft turnusmäßig oder spontan hinterfragen.

„Wer zweimal mit der, demselben pennt, gehört zu Establishment!“

„Nicht Kriege, Konfiktestimmen uns heiter, endlich geht es weiter“

Wie gesagt,

die 68er sind nicht vom Himmel, aber aus allen Wolken der alltäglichen Propaganda gefallen.

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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