Wenn der Stein erst einmal rollt

Konfliktparteien Saudi-Arabien und Katar schüren den Machtkampf in Syrien, um der eigenen regionalen Hegemonie voranzutreiben und den Konkurrenten Iran spürbar zu schwächen
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Wie in Tunesien und Ägypten begann die syrische Krise als Revolutionsversuch. Es sollten statt autokratischer demokratische Verhältnisse durchgesetzt werden. Aber es macht einen Unterschied, ob die Dynamik für einen Wandel in der Gesellschaft selbst heranreift oder durch einen Dominoeffekt in Gang kommt und von außen befeuert wird, wie das in Libyen geschah und jetzt in Syrien der Fall ist. Die Syrer haben gute Gründe, ein Ende des Baath-Systems zu fordern, das seine Gegner mit Mord und Folter bekämpft hat, aber sehr flexibel war, als mit den neunziger Jahren ein weltweiter Trend zur Entstaatlichung von Wirtschaftsstrukturen einsetzte.

Der Assad-Clan förderte eine breite mittelständische Privatwirtschaft, die international vernetzt sein durfte. So sch