Grüner wird’s

Stadtplanung In Groningen machte es ein Politiker 1977 vor. Jetzt zeigt auch das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt: Wer den Radumbau will, darf harte Debatten nicht fürchten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2018

Das Wunder von Groningen begann 1977. Ein junger Lokalpolitiker, der linke Sozialdemokrat Max van den Berg, wollte seiner Stadt damals einen radikalen Umbau verpassen. Seine Partei, die Partij van de Arbeid, hatte gerade erst bei der Kommunalwahl einen überwältigenden Sieg errungen, nur knapp war sie an der absoluten Mehrheit gescheitert. Diese Machtfülle wollte van den Berg nutzen: Im Stadtparlament schlug er eine Vertreibung des Autoverkehrs aus Groningens Innenstadt vor. Sein Plan: Das Zentrum soll in vier Sektoren eingeteilt werden. Autofahrern soll es unmöglich gemacht werden, von einem dieser Sektoren direkt in einen anderen zu fahren. Nur der Umweg über einen Innenstadtring sollte fortan ermöglichen, von einem ins andere Innenstadtviertel zu gelangen. V