Was haben wir denn gelernt?

NSU-Prozess Die Schlussplädoyers der Nebenklage liefern eine Dokumentation des Staatsversagens
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2017

Nachdem die Verteidiger der Angeklagten monatelang mit immer unsinnigeren Befangenheitsanträgen den Fortgang des Münchner NSU-Prozesses zu torpedieren versuchten, konnten in der vergangenen Woche nun endlich die Nebenkläger und deren Anwälte mit den Schlussvorträgen beginnen. In ihren Plädoyers griffen sie aber nicht nur die Täter an, sondern übten auch scharfe Kritik an den Ermittlern. In dieser Woche kommen weitere Nebenkläger und deren Anwälte in München zu Wort.

Besonders der Schlussvortrag, den Elif Kubaşık, Witwe des am 4. April 2006 in Dortmund vom NSU erschossenen Mehmet Kubaşık, vorige Woche hielt, geriet zu einer sehr emotionalen Anklage – die die Behörden nicht aussparte. „Zu diesem Prozes