Zweite Haut des Systems

Frankreich Die Reichen im Land haben sich in die großen Medienkonzerne eingekauft und bestimmen die öffentliche politische Debatte. Ihr Einfluss auf die Präsidentenwahl ist beängstigend
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2022
Dritten gegenüber stellte der Medienmogul Bernard Arnault schon vor Macrons Wahl diesen als künftigen Hausherren im Élysée vor
Dritten gegenüber stellte der Medienmogul Bernard Arnault schon vor Macrons Wahl diesen als künftigen Hausherren im Élysée vor

Foto: Yoan Valat/AFP/Getty Images

Auf Antrag der Sozialisten hat der Senat in der Nationalversammlung eine Enquetekommission eingesetzt. Ihr Auftrag: „Feststellung der Konzentration der Medien in Frankreich und ihre Auswirkungen auf die Demokratie“. Neun Milliardäre besitzen in diesem Land etwa 90 Prozent der Medien aller Art. Nun befragt man seit dem 10. Januar etliche Oligarchen vor der Präsidentenwahl vorzugsweise zu ihrer Rolle als proaktive Influencer. Von den Ausgewählten sei hier Bernard Arnault genannt. Er gilt als reichster Mann Frankreichs und steht seit Längerem ganz vorn in der Forbes-Liste der reichsten Männer weltweit: als Hauptaktionär der Luxusgruppe LVMH (Moët Hennessy/Louis Vuitton SE).

Clanbildung der Reichen

Nachdem der Sozialist François Mitterrand 1981