„Vergiss Meyn nicht“-Dokumentation: Der Sinn des Widerstands im Hambacher Forst

Kino Die Aufnahmen des verstorbenen Journalisten Steffen Meyn liefern faszinierende Einblicke in die Abläufe der Protestcamps im Hambacher Forst. „Vergiss Meyn nicht“ ist eine Dokumentation auf gleich zwei Ebenen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2023
Wie radikal muss und darf es sein? Das ist eine der zentralen Fragen dieses Films
Wie radikal muss und darf es sein? Das ist eine der zentralen Fragen dieses Films

Foto: W-FILM

Es beginnt mit einem Blick in lichtdurchflutete Baumkronen. Langsam schwenkt die Kamera an Baumhäusern und Bretterverschlägen vorbei, die teilweise durch improvisierte Brücken miteinander verbunden sind. Vom Boden aus aufgenommen, wirken die Aufnahmen zwar abenteuerlich, aber auch seltsam friedvoll. Beklemmend werden sie erst durch den aufwühlenden Klangteppich, der sie begleitet. Und die Feststellung, dass sich keines der Blätter im Wind zu bewegen scheint.

Einen Schnitt später, als wieder Bewegung in das Bild kommt, offenbart sich allmählich die Tragödie hinter ihrer Entstehung. Polizisten stürmen an der Kamera vorbei, Kreischen dringt durch den Wald. Was geschrien wird, ist nicht genau zu verstehen. Man meint „Ruft einen Notarzt“ u