Slawonischer Seelenmokka

JUGOSLAWIEN VON INNEN HER Juliana Mantanovic erzählt in ihrer fiktionalen Biografie vom Heranwachsen irgendwo in Ostkroatien
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In manche Bücher Mitteleuropas verliebe ich mich auf der Stelle. Jirí Kratochvils Unsterbliche Geschichte oder Jáchym Topols Schwester gehören zu jenen Typen, die nach wenigen Seiten bereits einen Sog entwickeln, der die Leserin und den Leser, so sie nicht der säuerlichen Spezies des teutschen Feuilletonbeamten angehören, in einen Rausch versetzt. Etwas diskreter ist der Charme von Danilo Kis, natürlich wirkt die Liebe nachhaltig; ebenso, wenn ich grundlos ans Bücherregal trete, Fulvio Tomizzas Materada in den Händen wiege, einen Gedichtband von Ilma Rakusa herze oder Ciril Kosmaè's Tantadruj an seinen Narrenschellen zupfe.

Und jetzt diese Julijana Matanovic: Ich umarme dich öffentlich. Du hast, für mich, die sinnlichste Szene der