Die Stunde zwischen kalten Laken

Literatur Scharfsichtig beschreibt Ralf Rothmann in seinem ­Roman „Feuer brennt nicht“ die Bewegungen im aufgerissenen Berlin. Die Charaktere bleiben jedoch schemenhaft
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Das Schreiben ist ein Glück von Jugend an. Das Schriftstellerdasein dagegen, mit all seinen Zwängen, Schreibblockaden, den Stipendiumsverpflichtungen, und den als Lesung getarnten Verkaufsveranstaltungen in kleinstädtischen Buchhandlungen, ist schwer zu ertragen. Ohne intensive emotionale, je nach Gusto weibliche oder männliche Assistenz hält das kein Dichter aus.

Im neuen Roman von Ralf Rothmann will der glückliche Zufall, dass der Protagonist, ein preisgekrönter, nicht mehr ganz junger Autor, endlich auf seine Muse trifft. Sie sitzt alleine in der ersten Reihe, neben sich die Kassette mit den Eintrittsgeldern und ein zerlesener Gedichtband, den sie sich später von ihm signieren lässt.

Alina ist die Auszubildende der ortsansässigen Buchhandl