Reden ist Silber

Berlinale 2007 Der Trend geht zum Schweigen, und der politische Anspruch des Filmfestivals wurde dieses Jahr blamiert wie nie
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Der deutsche Film wird von depressiven Gestalten bevölkert, die auf einfachste Fragen keine Antwort wissen. "Hast du Hunger?" fragt in Maria Speths Madonnen eine Mutter ihr Kind. Das Kind schweigt. "Hast du einen neuen Job?" fragt in Christian Petzolds Yella der Exmann seine Exfrau. Sie antwortet nicht. "Kann ich dich zum Bahnhof fahren?" fragt derselbe Mann dieselbe Frau ein paar Szenen weiter und wieder zeigt die Kamera nur ein Gesicht ohne Worte. Als Zuschauer möchte man sie des öfteren schütteln, all diese verstockten Gestalten, denen es die Sprache vor der Kamera verschlagen hat. Um so mehr wenn sie dann wie Nina Hoss in Yella im nächsten Bild doch im Auto des Exmanns sitzen - der, wie vorauszusehen war, zwecks gemeinsamen Untergangs den Wagen von der Brü