Castorf-Inszenierung von „Meister und Margarita“: Schmutzig ist gemütlich

Volksbühne Frank Castorfs Inszenierung von Michail Bulgakows „Meister und Margarita“ an der Volksbühne Berlin 2002
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Premiere von „Der Meister und Margarita“ an der Volksbühne: Henry Hübchen, Hendrik Ernst und Irina Potakenko (von links)
Premiere von „Der Meister und Margarita“ an der Volksbühne: Henry Hübchen, Hendrik Ernst und Irina Potakenko (von links)

Foto: Claudia Esch-Kenkel/picture alliance

Die Volksbühne zu Berlin hat als ihr bevorzugtes Mittel, den bürgerlichen Zuschauer zu verstören und aufzuschrecken, die Strapaze gewählt. Unvergessen sind etwa die langen Nibelungennächte, als die Aussicht auf ein Frühstück das Publikum bis ins Morgengrauen in den Sitzen halten sollte. Nach den etwas mehr als sechs Stunden, die der Zuschauer auf dem Gerüst der so genannten Neustadt verbringt, um Idiot nach Dostojewski zu sehen, erscheint die angekündigte Dauer von viereinhalb Stunden für Meister und Margarita wie eine Erholung, zumal man auf den angestammten Plätzen im Parkett sitzen darf.

Frank Castorfs Inszenierung des Bulgakowschen Romans Meister und Margarita hatte seine eigentliche Premiere bereits im Juni während der Wiener