Zeruya Shalevs Prosadebüt „Nicht ich“: Ein schmerzhafter Prozess

Verwandlung Mit dem Roman „Liebesleben“ erlangte die israelische Autorin Zeruya Shalev internationale Bekanntheit. Jetzt liegt ihr eigenwilliges Prosadebüt „Nicht ich“ aus dem Jahr 1993 auf Deutsch vor. Beate Tröger hat es gelesen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2024
Traum- und Albtraumsequenzen lösen einander in „Nicht ich“ von Zeruya Shalev ab
Traum- und Albtraumsequenzen lösen einander in „Nicht ich“ von Zeruya Shalev ab

Fotocollage: der Freitag; Material: plainpicture/Spitta/Hellwig, iStock

Im Jahr 2000 erschien der Roman Liebesleben in der deutschen Übersetzung. Seine Autorin, die 1959 in einem Kibbuz am See Genezareth geborene Zeruya Shalev, hatte ihn 1997 im hebräischen Original veröffentlicht. Liebesleben erzählt die Geschichte der Bibelwissenschaftlerin Ja’aara, die mit einem Freund ihres Vaters eine zerstörerische Affäre beginnt, aus der sie sich schließlich befreit: durch den Rückzug in die Bibliothek, ihre wissenschaftliche Arbeit. Befördert durch den frenetischen Jubel des Literarischen Quartetts unter Marcel Reich-Ranicki, später verfilmt von Maria Schrader, wurde Liebesleben zum Longseller, der nichts von seiner düsteren Anziehungs- und Überzeugungskraft verloren hat und die Aufmerksamkeit für S