Wer wenig hat, muss viel zahlen

Armut Die steigenden Mieten verstärken die Ungleichheit in Deutschland. Wer Antworten auf diese "soziale Frage" finden will, muss auch ihre Vielschichtigkeit verstehen
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Beim Wohnen wird die Ungleichheit sichtbar
Beim Wohnen wird die Ungleichheit sichtbar

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Bauen, das ist die Devise, wenn es um die Frage geht, wie der Mangel an bezahlbarem Wohnraum behoben werden kann. Doch statt Fundamente neuer bezahlbarer Wohnungen wird vor allem die soziale Ungleichheit zementiert. Das belegt ein neues Gutachten, das der Sozialverband Deutschland (SoVD) heute in Berlin vorgestellt hat. Demnach ist die Mietbelastungsquote, also der Anteil am Haushaltseinkommen, der von den Wohnkosten aufgefressen wird, umso größer, je ärmer der Haushalt ist. Sprich, wer ohnehin schon arm ist, den machen die steigenden Wohnkosten noch ärmer.

In Zahlen bedeutet dies, dass Haushalte, die weniger als 60 Prozent des deutschen Medianeinkommens zur Verfügung haben (und damit als “relativ arm” gelten), knapp 40 Prozent für die Miete aufbrin