Gruß in den Knast

Gefängnisbriefe Erich Honecker schrieb einer unbekannten Frau aus Westdeutschland aus dem Gefängnis. Es entwickelte sich eine persönliche Geschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2017

Als die hessische Gymnasiallehrerin Eva Ruppert von einer Kuba-Reise kommend in Berlin landet, erfährt sie, dass Erich Honecker der Prozess gemacht wird. „Jetzt muss ich was unternehmen“, sagt sich die 57-Jährige – und beschließt, ihr Idol im Gefängnis zu besuchen.

der Freitag: Frau Ruppert, Sie haben Erich Honecker 1992 im Gefängnis besucht – obwohl Sie ihn gar nicht kannten. Was hat Sie dazu bewogen?

Eva Ruppert: Ich war von Kollegen aus dem „Solidaritätskomitee Erich Honecker“ in Essen dazu eingeladen worden. Aber ich hatte schon vorher in Moskau versucht, ihn zu sehen.

Wie kam das?

Ich war als Touristin in Moskau und las, dass er hier behandelt wird. Also habe ich mich, zusammen mit einem russischen Bekannten, auf den Weg ge