Vor rund 15 Jahren ist der Freitag mit einer besonderen Idee angetreten: Die „größte Redaktion Deutschlands“ sollte entstehen. Mit Ihnen und euch, den Leserinnen und Lesern des Freitag, die eben mehr waren als bloße Rezipienten unseres linken Journalismus. Austausch sollte es geben, Debatten – und das nicht „nur“ in den Kommentaren, sondern auch mit eigenen Blogs.
15 Jahre sind eine lange Zeit. In diesen Jahren ist viel passiert. Es wurde viel geschrieben und gestritten, es gab Literaturzirkel, die Wahlkampfarena und manchmal den ein oder anderen verirrten SEO-Beitrag, den wir in der Community-Redaktion rausfischen mussten. Einige der Bloggerinnen und Blogger aus der Community sind inzwischen als Redakteure oder Autorinnen beim Freitag oder anderen Zeitungen zu lesen, andere haben ihre eigenen Blog-Formate auf freitag.de entwickelt und gepflegt. Es war eine tolle Zeit.
Leider sagt man diese Worte meist dann, wenn ein Abschied ansteht. Das gilt auch in diesem Fall. Denn in 15 Jahren kann sich auch viel verändern – das gilt vor allem für die digitale Welt. Die Hochphase des Bloggens scheint vorbei, Diskussionen haben sich in die sozialen Netzwerke verschoben, ebenso wie die Möglichkeit, Leser:innen mit eigenen Inhalten zu erreichen. Und so ist es in den vergangenen Jahren in den Blogs der Freitag-Community ruhiger geworden. Noch immer gab es dort spannende Impulse und wichtige Gedanken – nur eben nicht mehr ganz so viele.
Paradoxerweise hat das auch damit zu tun, dass der Freitag gerade in den letzten drei Jahren digitaler geworden ist. Seit Einführung der Paywall publizieren wir sehr viel mehr reine Online-Artikel. Das bedeutet auch mehr Arbeit für unsere Online-Redaktion. Diese Zeit fehlt bei der Arbeit mit der Community. Sie fehlt für das Sichten, Redigieren und Bebildern der Blogbeiträge, aber auch für den Input, den jede funktionierende Community braucht.
Deswegen haben wir uns entschieden, die Blogfunktion bis auf Weiteres einzustellen. Ab Mittwoch, den 22.05.2024 wird es nicht mehr möglich sein, neue Blogbeiträge zu veröffentlichen. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wir glauben, für den Moment ist es der richtige Schritt. Das bedeutet nicht, dass das für immer so bleiben muss. Was die Zukunft bringt, weiß man nie – wir freuen uns immer über Ideen.
Das bedeutet nicht, dass alle bisherigen Blogs verschwinden. Sie werden weiterhin über die Profile und ihre jeweilige URL abrufbar sein. Sie stehen ja auch für ein bemerkenswertes Werk, das die Freitag-Community geschaffen hat. Dafür danken wir euch!
Auch euer Login funktioniert weiterhin. Denn der Freitag ganz ohne Debatte geht natürlich auch nicht. Deswegen bleibt die Kommentarfunktion weiterhin bestehen. Der Austausch der Community hat in letzter Zeit ohnehin vor allem dort stattgefunden. Weil die Debatten dort zuweilen etwas aus dem Ruder gelaufen sind und der Ton etwas zu rau geworden ist, haben wir uns entschieden dort zeitnah einige neue Regelungen vorzunehmen.
- Die Netiquette hat einen neuen Anstrich bekommen, ihr findet sie am gewohnten Platz unter freitag.de/netiquette
- Beiträge können in Zukunft zwischen 07:00 und 22:00 kommentiert werden.
- Die maximale Kommentarlänge wurde auf 1.000 Zeichen begrenzt.
- Nach dem Posten eines Kommentars gibt es noch einmal einen Zwischenschritt, um den Kommentar überprüfen zu können, bevor er wirklich abgeschickt wird.
Das mag zunächst nach einer Einschränkung klingen, ist aber ein notwendiger Schritt, damit der Kommentarbereich nicht aus dem Ruder läuft, sondern ein Ort bleibt, an dem wir alle gerne diskutieren.
Es ist also höchstens ein leises Servus und gleichzeitig ein neues Kapitel voller bereichernder Debatten. Wir freuen uns darauf
Eure Community-Redaktion
Bei Fragen könnt ihr uns gerne jederzeit schreiben – an community-support@freitag.de
