Ein Jahr nahezu ohne Wahlkampfgetöse ist vorüber. Bereits Ende Januar steht in Hessen die erste Landtagswahl des neuen Jahres bevor. Schluss mit Kreidefressen aus Rücksicht auf die große Koalition, es darf wieder gebellt und gebissen werden. Schon schlägt Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) an: Es gebe "zu viele kriminelle junge Ausländer", behauptete er nach dem brutalen Überfall zweier ausländischer Jugendlicher auf einen Rentner in München. Die SPD gehe nicht konsequent gegen jugendliche ausländische Kriminelle vor und verhindere härtere Strafen. Dabei ist bekannt, dass die Härte der Strafe keine Straftat verhindert. Junge Migranten haben geringere Bildungschancen, und wer nichts zu verlieren hat, rastet leichter aus. Immer wieder. Über 70 Prozent der Jugendlichen, die im Knast waren, werden rückfällig. Und dort, wo gute Resozialisierungskonzepte vorhanden sind, werden sie nicht umgesetzt, weil es an Betreuung und Personal fehlt. Schade, dass über diesen Missstand nicht sachlich diskutiert wird. Schon einmal hat Roland Koch mit dumpfer Ausländerfeindlichkeit eine Wahl gewonnen, als er vor neun Jahren mit einer Unterschriftensammlung gegen die doppelte Staatsbürgerschaft Stimmung machte. Nun steht ihm laut Umfragen das Wasser wieder bis zum Hals. Koch ist eben ein Wiederholungstäter.
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