Sigmar Gabriels „Brückenpfeiler“ bröckeln…

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Bei der Wochenzeitung ZEIT wurde nun SPD-Chef Sigmar Gabriel von Journalist Stephan Haselberger interviewt. Die erste Frage, die ihm gestellt wurde, zielte zunächst auf die politische Glaubwürdigkeit ab. Hauptsächlich beinhaltete der geführte Dialog dann den Streit zwischen der SPD und ihrem Mitglied Thilo Sarrazin:

Frage: „Herr Gabriel, was macht einen glaubwürdigen Politiker aus?“

Sigmar Gabriel: Reden und Handeln müssen im Einklang stehen. Ob das allerdings wirklich der Fall ist, erweist sich meist erst nach einer etwas längeren Zeit – wie wir es leider am Fall zu Guttenberg erleben mussten.“

Gabriel zeigte rhetorische Fähigkeiten, sendete in seiner Beantwortung sofort einen negativen Impuls und verwies auf ein Fehlverhalten in einer anderen Partei.

Parteichef Gabriel nahm während des Interviews auch seine Generalsekretärin Andrea Nahles im Bezug auf Sarrazin in Schutz. Seine Botschaft: Nahles leistete gute Arbeit. Er stärkt ihr den Rücken. Tatsächlich? Böse Genossenzungen behaupten das Gegenteil.

Frau Nahles hätte sich bei den Verhandlungen profilieren können oder
hat sie es? Und wenn ja - zu Gunsten Gabriels oder Sarrazins? Oder bekam sie keine Chance, weil dieses parteiinterne „Wortgeplänkel“ sowieso überhaupt keinen Sinn machte. Fragen, die diversen SPD-Mitgliedern Schweißperlen auf die Stirn treiben.

Die Schiedskommission schenkte Sarrazins Erklärung Glauben, somit soll nun diese parteischädliche „Bestelleraktion“ des früheren Finanzsenators schnell vergessen werden.

Angeblich soll Thilo Sarrazin nie eine Wiederbelebung des Sozialdarwinismus….

Ein Stück SPD-Hoffnung, die Gabriel nun als SPD-Chef verkünden muss, damit seine Parteifreunde vor den Wahlen in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin Zuversicht spüren. Doch viele Menschen können sich genau noch an die Szene erinnern, als Gabriel damals wegen Sarrazins rassistischen Äußerungen den sofortigen Parteiaustritt forderte.

„Jetzt wird die Zeit zeigen, ob diese Brücke zwischen Thilo Sarrazin und der SPD trägt.“

Ein Zitat von Gabriel aus dem geführten Interview, könnte zum Nachdenken anregen, so jedenfalls bei mir.

Wenn die Statik einer Brücke falsch berechnet wurde, hält sie Dauerbelastungen nicht stand.
Im Moment stellt sich mir die Frage: Wer ist nun für den „Stresstest“ verantwortlich?
Sigmar Gabriel oder Andrea Nahles?

Mit besten Grüßen
Corina Wagner

Quelle

www.zeit.de/politik/deutschland/2011-04/interview-gabriel-spd-sarrazin

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Geschrieben von

Corina Wagner

Wer das Wort Alphabet buchstabieren kann, ist noch kein/e Autor/in. (C.W.)

Corina Wagner