Almauftrieb im Tien-Shan

Kirgisistan Die Kirgisen entdecken das Nomadentum neu. Im Sommer ziehen sie wieder mit ihrem Haushalt auf die Hochlandweiden. Viele von ihnen betrachten sich als Familienunternehmer
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Mit einem wild gewordenen Hengst legen sich auch Kirgisen nicht gern an, obwohl die meisten von ihnen schon auf einem Pferd saßen, bevor sie laufen konnten. Deshalb springen alle schnell zur Seite, wenn wieder einmal ein Hengst ausbricht. Bachyt und seine Familie sind gerade dabei, einen kräftigen Schimmel von den Stuten abzudrängen. Das gehört zur Vorbereitung auf das Sommerlager, in das sie am nächsten Morgen aufbrechen. Der gehört zu den Nomaden Kirgisistans, deren Gilde wieder Zulauf hat. Den Winter verbringen er und seine Familie in ihrem Heimatdorf, in einem breiten Tal am Unterlauf des Chon-Kemin-Flusses, der sich von Ost nach West durch die Bergketten des Zailiskij Alatau windet, dem nördlichsten Rand des Tien-Shan-Gebirges zwischen Kasachstan und