Arm, abgehängt, apolitisch

Demokratie Nicht nur in Bremen bleiben die Benachteiligten am Wahltag oft zu Hause. Doch dagegen gibt es Rezepte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2015

Kurz vor der Wahl machten Bremer Schüler einen auf dicke Hose. Die Jugendlichen stellten eine Wette vor. Sie prophezeiten: Bei der Bürgerschaftswahl werde die Beteiligung der Erstwähler besser sein als die der 21- bis 35-Jährigen. Einige Abgeordnete hielten dagegen. Doch die Schüler behielten recht. Während die Zwanziger bis Mittdreißiger bei der Wahl auf deutlich unter 40 Prozent sackten, kamen die Wahlneulinge in der Hansestadt auf fast 50 Prozent.

Das war eigentlich eine ganz gute Nachricht zu der Katastrophenwahl in Bremen. Nur knapp die Hälfte der Wahlberechtigten war zu den Urnen gegangen, und das große Wehklagen hatte eingesetzt. Vor allem über den sozialen Brennpunkt Tenever. Lediglich jeder Dritte aus dem Bremer Osten setzte sein Kr