Auf der Pulverspur

DIE LEBENSLINIEN DES EX-NVA-OFFIZIERS UWE SILGE Sie trafen sich auf den Minenfeldern Afrikas - doch dann kam der 24. Mai 1997
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Eine Legende ist zu Besuch. Keiner hat es bemerkt. "Isser wieder da?", fragt die Frau zurück, die ich nach dem "Silge, Uwe" frage. Dabei fällt in Lothra jeder Gast sofort auf. Das Dorf in Thüringen ist so klein, dass am Ortsausgang im Autoradio noch derselbe Stau gemeldet wird, von dem schon beim Ortseingangsschild die Rede war.

Auf die Spur des Thüringers Silge stieß ich 1994 - dreieinhalbtausend Kilometer südlich von Lothra. In der ruandischen Hauptstadt Kigali, die gerade einen barbarischen Bürgerkrieg überstanden hatte, wurde eines Abends im Hotel ein französisches Fernsehteam vermisst. Wie sich bald herausstellte, hatte eine Mine dessen Jeep zerfetzt. "Dieser Ostdeutsche mit seinem Panzer müsste her", meinte damals eine Journalistin aus