Aus der Finsternis

Hühnerkäfig "Der weiße Tiger" - den Debütroman des indischen Autors Aravind Adiga - kann man als Manifest der Dritten gegen die Erste Welt lesen
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Sari, Taj Mahal und Poona. Glaubt irgendjemand noch an das Indien der verstaubten Klischees? Seit dem Chemie-Unglück von Bhopal 1984 ist Indien zu einem Symbol für die Biokatastrophe schlechthin geworden. Seit dem Streit um die Greencard für indische Computerspezialisten ist es ein Synonym für High-Tech. Und wenn es nach den Anschlägen auf die Vorortzüge in Mumbai vor zwei Jahren eines weiteren Beweises bedurft hätte, dass Indien eine Massengesellschaft in der Globalisierung geworden ist, dann haben sie die jetzigen Anschläge in Mumbai geliefert.

Muss man also ein Buch schreiben, noch dazu einen Roman, um zu beweisen, dass Indien "ein gefährliches Land" geworden ist? Aravind Adiga, von dem diese Charakterisierung stammt, glaubt es ganz offenbar.